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pink-niceEs geht nur um diese 30 Minuten….und die 50 Minuten DSOTM-Live sind es auch wert zu mindestens sich die Experience-Alben zu besorgen.
Die WYWH-Experience habe ich jetzt seit gut zwei Wochen, meine Begeisterung hält sich aber in Grenzen.
Das Remaster selbst ist in Ordnung, ich kann bisherige Einschätzungen bestätigen: Hörbar mehr Transparenz und Bass als bei der 1994er Standardversion, aber keine so ausgeprägten Unterschiede wie bei „Animals“ (wo der Spielraum für klangliche Verbesserungen nun mal eindeutig größer war). Die von mir seit Jahren benutzte WYWH-CD ist die japanische TOCP-65560 von EMI. Obwohl auch diese das 94er Remaster ausweist, klingt sie viel besser als die „europäische“, und den Unterschied zu 2011 empfinde ich hier nur noch als marginal. Vor diesem Hintergrund wäre eine Neuanschaffung für mich nicht unbedingt notwendig gewesen. Auch die herkömmliche 94er ist jetzt nicht plötzlich „schlecht“, ich kann mich durchaus innerhalb kürzester Zeit wieder an sie gewöhnen und sie klanglich zufriedenstellend finden.
Womit ich mehr hadere sind die Bonusstücke, ursprünglich der Hauptgrund für meine Kaufentscheidung. Beide „Animals“-Vorläufer nehmen von den Arrangements her schon ziemlich viel vorweg, wirken aber kompositorisch gegenüber den Endversionen noch recht unbehauen. „Raving and Drooling“ finde ich über weite Strecken eher öde, kein Vergleich zum späteren „Sheep“. Viel interessanter dagegen ist die Kompaktversion von SOYCD. Worauf man anhand der Originalalben niemals käme, nämlich daß WYWH und „Animals“ einen gemeinsamen zeitlichen Ursprung haben, wird hier verblüffend deutlich, besonders zu Beginn. Das mit „from ‚Household Objects‘ project“ untertitelte „Wine Glasses“ ist dagegen eher ernüchternd. Von der experimentellen Verwendung irgendwelcher Haushaltsgegenstände ist rein gar nichts zu hören, es klingt wie eine mit dem Synthesizer angefertigte Demo-Version von SOYCD Part I. Ganz nett, aber irrelevant.
Dann kommt „Have A Cigar“, hier noch ein bißchen bluesiger und mit Waters‘ Stimme im Vordergrund. Ganz gut aber für mich einfach zu wenig ‚alternativ‘.
Und auf Grapelli’s uninspiriertes Gefiedel im WYWH-Song kann ich gut verzichten, verglichen mit der perfekten Albumversion hat das für mich keine Relevanz.
Überflüssig zu erwähnen, daß bei der Covergestaltung wieder geschlampt wurde, die Fotos im Booklet sind lieblos beschnitten und arrangiert, die ganze Gestaltung verfehlt knapp die adäquate Umsetzung des Originals. Auch der Umkarton wirkt irgendwie billig. In der finalen Periode der CD-Ära scheint man solche Details offensichtlich nicht mehr als besonders wichtig anzusehen.
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