Re: Pink Floyd Reissues 2011

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atahualpa

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Für mich hat sich die Immersion Box voll und ganz gelohnt! Warum?

Da ist zum einen der frühe Alan Parsons Mix bei dem es durchaus die ein oder andere Überraschung gibt. Festzustellen in welche Richtung an dem Album noch einmal der „letzte Schliff“ getätigt wurde ist sehr interessant und geben dem Ergebnis auch Recht. Da hat man beim Endprodukt wirklich den richtigen Weg eingeschlagen. Trotzdem macht der andere Mix auch Spaß, vor allem weil ich das Originalalbum wirklich in und auswendig kenne.

Dazu noch die Travel Sequence, sehr, sehr gut in der Live Version des Brighton Konzertes von 72, durchwachsen und nicht so richtig funktionierend beim Studio Outtake. Da bekommt man durchaus eine Ahnung warum die Gruppe mit dem Stück nie so richtig zufrieden war und es radikal umbaute.

Auch die anderen Outtakes des Konzertes sind interessant, man hätte doch gerne das gesamte Konzert, als sehr frühe Testversion der Dark Side vor Publikum.

Zusammen mit den Demos und anderen Outtakes (Z.B. The hard Way vom nie vollendeten Household Objects Projekt) bietet mir diese CD doch sehr viel „Neues“.

Auch toll die beiden Live Aufnahmen auf DVD von Careful und Set the controls, wunderbare Momentaufnahmen der recht frühen PF Shows, die Stimmung des Konzertes wird gut eingefangen, Waters bei Careful in Aktion zu sehen ist schon klasse. Auch hier hätte man natürlich gerne das gesamte Konzert vorliegen.

Das Photobuch alleine wäre mir als Hobbyfotograf und Fan von klassischen analogen SW Aufnahmen schon einen 20’er Wert, das Storm Thorgerson Büchlein mit den Cover Varianten mag ich auch.

Noch ein paar Worte zum Wembley Konzertmitschnitt welches ja auch der Experience Ausgabe beigelegt ist:

Wunderbar, so etwas habe ich immer schon haben wollen. Anders als bei den offiziellen letzten Live Veröffentlichungen um Delicate und Pulse (Wo ja auch die komplette DSOTM live vorliegt.) krankt das Konzert nicht durch Heerscharen von Begleitmusikern und diesem typschen Großstadiensound. Da spielt die Originalbesetzung alleine, leicht verstärkt durch Dick Parry am Sax und den Backgroundsängerinnen. Und vielleicht auch daher sind die Unterschiede zum Studioalbum gravierend. Nicht nur bei den veränderten Stücken wie Any Color you like oder Money, selbst bei Breathe hört man sofort die Unterschiede. Gitarre, Keyboard, alles hat eine andere Klangfarbe, andere Akkordfolgen, alles ist weniger ausgefeilt und klingt rauher, frisch und im positiven Sinne etwas unfertiger. Lediglich Great Gig fällt ab weil die drei Background Sängerinnen einfach nicht so gut sind wie das Original. :-)

Vom Klang her empfinde ich die neuen Versionen, auch Meddle und Animals als angenehm ausbalanciert. Dynamik ist weiterhin auf meiner Vinyl Ausgabe von 73 besser, der Sound ist da auch etwas voller. Man hat das Gefühl die Drums hätten mehr „Körper“, die Stimmen klingen etwas weicher. Dafür sind bei der CD die Abgrenzungen der Instrumente besser. Der „Klangraum“, der aufgespannt wird ist etwas luftiger und auch nicht mehr kleiner. Und im Vergleich zum 94’er Remaster sind die Drums etwas tiefer gehend und präziser.

Eine Tendenz in Höhenlastigkeit sehe ich gar nicht mal so sehr, seltsamerweise klingt das 94’er Remaster im Vergleich zur LP wohlgemerkt als ob man da etwas „abgeschnitten“ hätte. Natürlich ist die neue CD etwas spitzer in den Höhen als die Vinyl Ausgabe von 73 aber das ist nicht störend.

Ich muss aber sagen, meine Anlage ist so zusammengestellt dass sie sehr ausgewogen klingt. Als Verstärker der Musical Fidelity A1 inclusive dem CD Player Musical Fidelity CDT welcher eine Röhrenendstufe besitzt! Daher klingt er auch etwas weicher als di emeisten übliche CD Player.

Viele Grüße,

Bernd

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