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Ja klar, aber ob die Tatsache, dass es dem Jazz kulturpolitisch und subventionstechnisch in Europa (wohlgemerkt, in den USA ist das anders) besser geht am Ende wirklich ein Verdienst, eine Errungenschaft ist? Vom Standpunkt her, dass es den „Musik-Arbeitern“ (die ja von den Jazzschulen und den Popschulen produziert werden, seien wir ehrlich, die wirklichen Talente sind da die Ausnahme) relativ gut geht ist schön (so schön, wie wenn die schweizer Schreiner einen neuen Gesamtarbeitsvertrag kriegen oder irgendeine korrupte deutsche Gewerkschaft etwas für ihre Mitglieder erreicht), aber der Kunst ist damit nicht gedient, die braucht NIschen und gerade die haben offenbar (jenseits von Muse, das in den dunklen Jahren weiterhin Sonny Stitt oder Jimmy Heath, Woody Shaw oder Houston Person aufgezeichnet haben – das will ich auch nicht schlechtreden, auch die Anfänge von Concord waren gar nicht schlecht) die ganze Zeit hindurch existiert, auch wenn es vielen der besten Leute wohl mehr schlecht als recht gelang, über die Runden zu kommen (das ist heute noch so… wenn Irene Schweizer ihre Hand bricht hat sie sofort ein Problem – das ist an sich eine Schande, aber es ermöglicht wohl – ohne dass ich das romantisieren will – auch die Ungebundenheit, die für solche Musik eben absolut notwendig zu sein scheint… oder sagen wir mal statt Ungebundenheit das Abseitsstehen von bürgerlichen Konventionen).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba