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Nicht_vom_ForumIch finde den Vergleich des Antebellum-Südens mit der realen NS-Diktatur durchaus problematisch. Unter anderem wegen des Kriegs-Kontexts und der Kürze der NS-Zeit. Es gab schließlich keinen deutschen Wohlstand und keine deutsche Kultur, die nur auf Zwangsarbeit und KZs beruhten und die ohne diese Dinge nicht denkbar wären. Was allerdings die ideologisch vorgesehenen künftigen Strukturen „im Osten“ und auch die potentielle „Nutzung“ der slawischen Völker im Nachkriegs-Deutschland betrifft, sehe ich das wie Du.
Was allerdings von der Situation her auch durchaus passen könnte, sind die Zustände im privaten Umfeld des höheren Lagerpersonals. Da wurde ja nach Feierabend auch schönstes Familienidyll gelebt.
Absolut. Ich finde übrigens auch eine Antwort auf den ersten Teil. Schließlich haben die Deutschen im 2. Weltkrieg vor allem deshalb nicht unter schlimmer Knappheit von Nahrungsmitteln leiden müssen, weil die Nazis das besetzte Europa planmäßig ausgeplündert haben. Und auch die Kriegsproduktion wäre ohne Sklavenarbeit nicht möglich gewesen. Sicher, die Zeit war viel kürzer, aber die Mechanismen sind gar nicht so unähnlich, wobei die Brutalität der (deutschen) Nazis um ein vielfaches höher war.
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