Re: "Django Unchained" – der neue Tarantino

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motoerwolf

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sebsemiliaNur weil ein Sklavin verträumt schaukelt, ändert das nichts daran, dass die Sklaverei als brutale Ausbeutung dargestellt wird. Ich empfand diese Szenen auch irgendwie als unwirklich. Die weiblichen Sklaven wirkten hier extrem verdinglicht, die nur zur Unterhaltung oder schönes Beiwerk da sind.

Wenn ich die Szene richtig im Kopf habe*, deute ich das „verträumt schaukelnde“ Mädchen als kurzen Einblick in die Sicht vieler weißer Südstaatler (und nicht nur derer) auf die Schwarzen. Diese sahen in den Schwarzen oftmals keine vollwertigen Menschen, sie glaubten, daß es ihnen letztlich zur vollen Mitgliedschaft zur Gattung der Menschen an emotionalen und intellektuellen Möglichkeiten fehle, und das ohne weißen Einfluß die Schwarzen auch nicht wirklich kulturfähig seien.
Dies führte auf der Bühne und im Film zu einer immer wiederkehrenden Darstellung der Schwarzen als tumbe Wesen. Vergleiche dazu zum Beispiel mal die Prissy aus Vom Winde verweht.

*wird Zeit für die DVD.

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And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fame