Re: john lenwood "jackie" mclean

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soulpope
"Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

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gypsy tail wind

Nach dem sehr freien und dennoch sehr heissen Groove von RIGHT NOW! ist der Opener, das Titelstück des Album, ein kleiner Schock in zwölft Takten. Lee Morgan mochte seine Grooves tighter, organisierter. Rollendes Piano, ein Bass-Lick, ein fetter Backbeat, darüber das kleine Motiv der Bläser, das am Ende in eine Art Fanfare aufgeht, Breaks inklusive … make no mistake: auch das ist die grosse Kunst des Hard Bop, unspektakulär, funky, Musik für den Bauch mehr als für den Kopf, doch setzt man sich hin und hört zu gibt es viel zu entdecken. Morgan spielt das erste Solo, ist in bester Laune, spielt mit kleinen Motiven, aus denen er in rasante Linien ausbricht, um zu stark rhythmisierten Passagen zu finden, dabei streut er immer wieder ein paar verhuschte Tönen neben der üblichen Stimmung ein. Mobley folgt, funky und erdig. Danach McLean, auch er ein ausgewiesener Bluesspezialist. Sehr toll über die ganze Länge Billy Higgins, aber auch Hancock gelingt trotz der klischierten Funk-Einwürfe, die er immer wieder von sich gibt eine abwechslungsreiche Begleitung – und ein tolles Solo, als die Reihe an ihm ist ….

…. Das Album gefällt mir gut, ist aber nicht mein liebstes von Morgan – überhaupt ist Morgan ein Musiker, den ich insgesamt wohl mehr schätze als ich seine einzelnen Alben schätze. Es mag aber auch am Klang meiner sehr alten CD liegen (McMaster, EMI/Manhattan 1988), die in den Bässen sehr dünn klingt – ich bestelle mir mal die SHM-CD so lange das noch geht (leider bereits vergriffen, also nicht billig).

Ich schätze diese Scheibe grundsätzlich sehr und darüberhinaus bringt der SHM-CD Transfer das Geschehen räumlich mit viel Druck direkt in Dein Wohnzimmer – get it :director: ….

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  "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)