Re: 27.03.2011

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herr-rossi
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Wolfgang DoebelingDas erstaunt schon ein wenig, bedenkt man, wie herausragend gerade dieser Singles-Jahrgang für Dich war und ist. Dürfte an der medial deutschen Musik-Sozialisation liegen. Die Dir unbekannten 45s waren halt nie in germanischen Flimmerkisten präsent, wurden nie im hiesigen Blätterwald thematisiert (weder „Sounds“ noch „Musik Express“ nahmen Singles überhaupt wahr). Nur im „Tip“ wurden fast alle gespielten Singles vorgestellt, aber den las außerhalb Berlins wohl kaum jemand. Tja.

Ich war auch überrascht, in deinen Countdowns der vorangegangenen Jahre ab 1977 kannte ich weit mehr. Die mir unbekannten Singles finden sich allerdings größtenteils unterhalb der Top15. Bei „Don’t Renege“, „Led Astray“ und „Hilly Fields“ halte ich es für wenig wahrscheinlich, dass sie meine eigene Top40 verändern werden, sicher aber „Femme Fatale“ und möglicherweise „Zebra Club“.

Meine wichtigste Informationsquelle waren seit 1981 die UK-Top40 auf BFBS. Das befriedigte meinen Hunger auf aktuelle Popmusik schon reichlich, fast jede Woche gab es tolle Neueinsteiger. Die UK-Charts waren damals ziemlich gut, würde ich auch aus heutiger Sicht behaupten, nicht zu vergleichen mit den D-Charts. Ich kannte dadurch viele Künstler, die hierzulande gar nicht oder erst später populär wurde. Das große Thema des Jahres war für mich natürlich Synth-Pop.

Einiges habe ich für mich in den letzten Jahren zusätzlich entdeckt, beispielsweise Dolly Mixture. Von daher fühle ich mich gar nicht so schlecht informiert, was den Singles-Jahrgang 1982 angeht. Wenn ich die Auswahl von Garry Mulholland oder Dave Marsh betrachte oder die Listen etwa von Pinch oder Mistadobalina, dann sind die viel näher an meiner Wahrnehmung. Gerade deshalb ist Deine Liste für mich aber auch interessant und anregend, weil sie eben eine andere Perspektive spiegelt.

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