Startseite › Foren › Das Radio-Forum › Roots. Mit Wolfgang Doebeling › 27.03.2011 › Re: 27.03.2011
otisDer Eindruck, dass dies ein Jahrgang war, der nur wenig Neues bot, was mich hätte euphorisieren können, bestätigt sich. Das sind letztlich auch beim DJ entweder alte Meister (Elvis, Specials, XTC, Pretenders…) oder eher einzelne Petitessen, die für sich stehen. Die Wendung zum leicht Angejazzten habe ich damals und in der Folgezeit eher nicht mitmachen können.
Dein Eindruck in Ehren, meiner ist es nicht. Für mich brachte das Jahr rund 350 Singles, die ich nicht missen möchte. Und damit kaum weniger als im Vorjahr. Der diesbezügliche Niedergang in qualitativer wie quantitativer Hinsicht von 1980 bis 1992 war ein mählicher, ein abrupter Bruch oder eine plötzliche Absenz toller 45s war nie zu konstatieren. Die Decke wurde halt nur etwas dünner mit der Zeit, wärmespendend blieb sie. Und was Du über „alte Meister“ schreibst, gilt schließlich für jeden Jahrgang. Was Du vielleicht (?) meinst mit dem gefühlten Mangel an euphorisierendem Neuen, ist das Fehlen einer Bewegung, da Punk, 2Tone, das Rockabilly-Revival, das Mod-Revival, etc. nicht mehr zu Identifikation luden und die musikalischen Statements dadurch – ja doch! – Tribes-unabhängig für sich selbst zu stehen hatten. Das macht aus ihnen jedoch keineswegs „Petitessen“ (ich muß schon sehr bitten!). Mit „angejazzt“ meinst Du die Raincoats und Weekend, nehme ich an (sonst war ja nichts „jazzy“): wieso konntest Du „das nicht mitmachen“? Was genau wäre gegen diese beiden famosen 45s vorzubringen?
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