Startseite › Foren › Das Radio-Forum › Roots. Mit Wolfgang Doebeling › 13.03.2011 › Re: 13.03.2011
Wolfgang DoebelingDieser Fifties-Sixties-Seventies-Eighties-Nineties-Noughties-Soul-Blues-Sound?
Naja, hauptsächlich wohl dieser aufgeblasene Blues-Rock-Sound (Ace, Bland, Walker…). Bei McClinton hatte ich auch den Eindruck, dass dem Track ein paar Aufnahmespuren weniger gut gestanden hätten. Leider konnte ich die 2. Stunde nicht mehr verfolgen, da hätten mich die Tracks u.a. von Little Walter, Baker, Slim, Bland sehr interessiert.
Wolfgang DoebelingNicht einmal Lynn, Walker, Lockwood, McClinton, Green? Der frühe R&B, das weiß ich natürlich, steht Dir erheblich näher als modernere Spielarten, aber gibt es da eine zeitliche Demarkationslinie? „Let’s Stay Together“ noch, „Georgia Boy“ nicht mehr? Just curious.
Mit Greens gespreizter Vokalartistik habe ich so meine Probleme. Bei „Let’s Stay Together“ funktioniert sie natürlich prächtig, aber gerade bei ihm beschleicht mich doch oft das Gefühl, dass er in gleicher Manier eben auch das sprichwörtliche Telefonbuch einsingen könnte (oder eben „I Want To Hold Your Hand“ und „Oh, Pretty Woman“). Und damit wird das ganze zur Masche.
Ich weiß nicht, ob ich mich da richtig erinnere, aber ist es nicht so, dass Mitchell Greens Vocals oft aus einer Vielzahl von Takes collagierte, um immer die „beste“ Passage für jeden Textschnipsel zu verwenden? Zumindest wäre dieser Perfektionismus eine mögliche Erklärung dafür, warum ich mit seinen Manierismen oft Probleme habe. Ich finde, dass der ohnehin schon sehr ausgefeilte trademark sound von Hi besser im Zusammenspiel mit einem etwas unbehaueneren Sänger wie O.V. Wright funktioniert.
PS: Für modern soul (ab den 70s) habe ich übrigens durchaus viel Sympathie, auch wenn ich da noch relativ am Anfang meiner Entdeckungsreise bin.
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