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dann mach ich mich mal gemächlich ans enthüllen – was noch zu enthüllen ist.
#1
IDRIS MUHAMMAD: GCCG BLUES (george coleman) 5:16
idris muhammad (dm), george coleman (ts), pharaoh sanders (ts), ray drummond (b)
rec. 12.9.1980
from KABSHA | vinyl: theresa records, 1980 | CD: evidence, 1994
sein erstes rein akustisches jazz-date als leader spielte muhammad mit zwei saxophonisten ein, mit denen er in den 1980ern kontinuierlich zusammenarbeitete. Allerdings gab es ein zusammentreffen der beiden nur auf dem stück GCCG BLUES – von dem schließlich zwei takes auf der cd berücksichtigt wurden. ich habe den etwas lockereren zweiten take hier ausgewählt, mag aber das gesamte album sehr, sowohl die stücke mit coleman, als auch die mit sanders. wiederentdeckt habe ich das durch den sanders-thread hier und fand diese eigenartige konstellation sehr reizvoll.
muhammad ist ja nie so richtig groß geworden, obwohl vor allem andere musiker voll des lobes über ihn sind. geboren in new orleans, demgemäß ziemlich schrankenlos, was seine musikalische ausrichtung anging: er hat in soul-bands gespielt, jazz natürlich auch, betty carter begleitet, war der drummer der ersten „hair“-produktion am broadway, hat fusion für CTI aufgenommen und arbeitet bis heute mit vielen wichtigen musikern zusammen. „theresa records“ war, soweit ich weiß, sein eigenes label, benannt nach seiner frau.
#2
STEVE COLEMAN AND FIVE ELEMENTS: UNCTION (steve coleman) 7:08
steve coleman (as), eric revis (b), jeff watts (dm)
rec. at stoneway studios, Brooklyn, NY (11.4. o. 12.5. 2004)
from WEAVING SYMBOLICS | label bleu 2006
tja, was soll ich sagen… steve coleman’s letztes album für label bleu hat eine unglaubliche menge an unterschiedlichstem material, natürlich bis ins kleinste detail durchkomponiert und konzentriert interpretiert. neben m-base-nahen, rhythmisch vertrackten sachen und gewöhnungsbedürftigen zusammenarbeiten mit der sängerin jen shyu gibt es auch akustische, reduzierte solo-, duo- und trio-aufnahmen, unter anderem mit jason moran oder – wie hier – mit den marsalis-gefolgsleuten eric revis und jeff ‚tain’ watts. ich finde das nicht sonderlich untypisch für ihn, hin und wieder gab es bei ihm auch vorher schon flirts mit ‚traditionelleren’ jazzformen, u.a. in aufnahmen mit von freeman oder tommy flanagan. seinen ton finde ich seit jeher schön und zu großen schattierungen fähig. vielleicht verführt dieses stück ja hier auch andere, coleman etwas facettenreicher wahrzunehmen.
#3
PETER EVANS: C (peter evans) 7:43
peter evans (tp)
rec. i-beam, brooklyn, NY, 19.11. 2008
from NATURE/CULTURE |psi 2009
über peter evans ist hier ja schon einiges gesagt worden. dass er ein riesentalent ist, wird ihm wahrscheinlich jeder zugestehen. in seinen aufnahmen bisher (soweit ich sie kenne) übertreibt er es ein bisschen mit der ‚interessantheit‘ und bleibt bemerkenswert (wenn man die leichtigkeit seines spiels verfolgt) unlocker, vor allem in der band mit dem schönen namen „mostly other people do the killing“. seine solo-doppel-cd NATURE/CULTURE spielt natürlich mit den feldern von klarheit und verfremdung, wobei er (wie hier) auf rein akustischem weg unglaublich dichte klangflächen fabrizieren kann, während die experimente mit elektronik sehr „natürlich“ geraten. ich finde es atemberaubend (im wortsinn), auf diesem stück hier den fluss seiner ideen zu verfolgen, die schönheit seines tons und die gestaltungskraft auch in größeren bögen. freut mich sehr, dass dieser track hier so gut angekommen ist.
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