Re: ROLLING STONE März 2011

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j-w
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SatieeStimmt !! : KINKS 1971 eher erfolgloseres Album „Muswell Hillbillies“, ging 1970 ihr starkes Album „kinks part 1/lola versus powerman and the moneygoround“ voran.

Wenn W. Doebeling befindet: „obwohl hier jeder Track (von ‚Muswell‘) mehr zu bieten hat als „Lola“…
und abschließt : „Populismus geht halt immer, und die Zeit für sarkastischen Pubrock war wohl noch nicht gekommen“,
fixiert er sich zu populistisch auf den Single-Track des Albums.

LOLA allein war einer der ersten Hits, der gekonnt Vorurteile gegen ‚Schwule‘ auf die Schippe nahm.

Dem 1970er Album „Populismus“ (mangels sarkastischen Pubrock) zu unterstellten, verfehlt weit mehr !

Ray Davies wurde aufgrund der diversen Tracks+Texte unterstellt, er gefährde die Zukunft der KINKS im damaligen „Swinging London“, würde er solche kritischen Angriffe gegen „Plattenfirmen und ihre Methoden“ fortsetzen.

Songs wie „Denmark Street“,“Top oft the Pops“,“Powerman“ und „The Moneygoround“ veranlassten
seinerzeit so manche Klientelen, Ray Davies begänne mit solchen Thesen die gesamte Branche
zu verunglimpfen.

Daraus resultierte mit eher eingezogenen Fühlern 1971 „Muswell Hillbillies“ und fiel für Fans des wachen Zeitgeistes weitaus blasser aus.

Ich habe Wolfgangs Hinweis eher in Richtung des ganzen Albums verstanden und auf dem Album „Lola vs the powerman and the moneygoround“ finden sich viele Texte, die sich gegen das Musicbiz wendeten und das in einer Form, die man durchaus als populistisch bezeichnen kann. Den Titelsong „Lola“ finde ich nach wie vor klasse, natürlich zielt der auf Homosexualität ab, ist zwar nicht so subtil wie etwa „Ballad of a thin man“, aber nichtsdestotrotz:
Solche Songs muss man erstmal schreiben! Wobei unbestritten ist, dass Rays Liveanimation bei diesem Song den Grad des guten Geschmacks öfters überschritten hat.

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Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue