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PJ Harvey – Jahrhunderthalle Frankfurt – 10.07.2011
Setlist wie Berlin in leicht veränderter Reihenfolge
– The River, Big Exit, Meet Ze Monsta, Silence
+ Dear Darkness, Pocket Knife
Erste dicke Überraschung schon vor der Jahrhunderthalle, es gab noch Karten an der Abendkasse. Und das, obwohl die oberen, hinteren Ränge eh nicht besetzt wurden. Ich kann mich eigentlich an kein PJ Harvey Konzert in den letzten Jahren erinnern, dass nicht innerhalb von Stunden ausverkauft war. Ob es an der Ferienzeit / Sommerzeit, den nicht zu knappen Preisen oder was auch immer lag, bleibt Spekulation. Der Stimmung in der Halle hat es während des Konzerts keinen Abbruch getan, obwohl ich auch da schon ein enthusiastischeres Publikum erlebt habe. Nach dem ersten Zugabenblock wurden keine weiteren Zugaben gefordert, die Leute waren offensichtlich zufrieden oder wußten, dass die Dame nicht sehr oft ein weiteres Mal zurückkommt. Leider tat sie bei einigen ihrer letzten Konzerte genau das. Ich hatte den Eindruck, dass die Band noch Luft hatte und durchaus bereit gewesen wäre, ein weiteres Mal auf die Bühne zu kommen. Na ja, Chance vertan.
Musik und Gesang wurden wieder perfekt vorgetragen, bis auf einen verpassten Einsatz zu Beginn von „In The Dark Places“. Polly Jean Harvey stieg zu früh in das Intro der Band ein und bedankte sich anschließend artig und charmant mit einer Verbeugung beim johlenden und belustigten Publikum, John Parish konnte sich ein breites Grinsen nicht verkneifen und weiter ging’s mit dem wie üblich, leicht unterkühlten, aber perfekten Vortrag. Im Unterschied zu den anderen auf dieser Tournee von mir besuchten Konzerten, gab es an diesem Abend keine Probleme mit dem Sound. Zu den Höhepunkten des Abends zählten die Songs, bei denen Mick Harvey Bass spielte. Perfekt auf den Sound der Band eingestellt, sehr präsent und cool, gab das dem Abend noch einen kleinen an den alten Bad Seeds Sound erinnernden Farbtupfer. Weiteres Highlight war für mich der Song „Pocket Knife“, der sehr viel druckvoller als in der Albumversion vorgetragen wurde. Das am Ende des Abends „Silence“ fehlte, nehme ich ihr ein wenig übel. Wie auch, dass sie an diesem Abend nicht, wie bei einigen ihrer letzten Konzerte, „Hanging In The Wire“ zugunsten von „The Piano“ aus der Setlist strich. Aber hier suche ich dann schon wirklich das Haar in der Suppe.
Die Krönung dieses fantastischen Konzertabends waren natürlich die Plätze in der ersten Reihe. Da kann ich dann schon fast gar nicht mehr anders, weniger geht nicht: *****
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