Re: Andrew Hill

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gypsy-tail-wind
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vorgartenhier gelingt in meinem dafürhalten das schichten von ebenen wieder hervorragend, die beats sind pop-infizierter (was auch zeigt, dass GRASS ROOTS keine kommerzielle anbiederung war), die sänger ein black-power-element (gleichzeitig haben sie in ihrem schrägen einsatz und ihrer ihrerseits geschichteten zusammenfügung ein psychedelisches moment, das ist ja nicht weit weg von den pet-sonds-beach-boys und so verkifft-melancholischen baroque-pop-sachen), und vor allem die neuen saxofonisten garnett und maupin haben eine weite in ihrem spiel, die ab ende der sechziger einfach gut funktioniert, harold land konnte das bei hutcherson ja auch sehr gut. das ist was anderes als diejenigen, die sich eher in die hill-welt hineingearbeitet haben, rivers, kenyatta, gilmore, henderson…

Ein paar gute Punkte, die Du machst (beim Pop gehe ich mal davon aus, dass das so ist, ich masse mir da selbst kein Urteil an, kenne natürlich „Pet Sounds“, aber sonst ist da nicht so viel los bei mir). Also ja, der Groove war bei Hill irgendwie immer schon da (und ist nicht „Smoke Stack“ mit den beiden Bässen eigentlich auch ein Groove-Album?), dass er auch mal offen funky wird, ist eigentlich nicht so überraschend (Jimmy Ponder finde ich diesbezüglich auch sehr toll, schade, dass es sonst nie eine Gitarre gab).

Mir sind die Chor-Aufnahmen aber eine Spur lieber als die Streicher-Aufnahmen. Könnte mir vorstellen, dass das anders wäre, wenn letztere etwas besser herausgekommen wären, ich höre da sehr viel Potential, aber eben auch Luft nach oben – sagen wir so: es schmerzt mich bei der grossen Liebe für Hills Musik ein wenig, dass die Aufnahmen nicht besser (bzw. nahezu perfekt) herausgekommen sind. In Sternen gesprochen bewegt sich das aber ganz gewiss nicht unter * * * *!

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