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gypsy hatte ja mal angeregt, rückzumelden, was man denn mit den entdeckungen der bfts so erlebt hat und mir ist dann aufgefallen, wie sehr mich vor allem sein erster zu weiteren reisen angespornt hat.
vor allem das album SCORPIO von arthur jones wird mehr und mehr zu einem meiner allerliebsten, ich finde das vom ersten bis zum letzten ton total aufregend. nicht nur, dass es sehr traditionsbewusste fire music ist, die einem bestimmten konzept wilder schönheit entspricht; es ist in sich sehr spannend und abwechslungsreich – eine wirklich (für die zeit und das label ungewöhnlich) perfekte produktion. so richtig weiter bin ich da noch nicht vorgedrungen – man müsste jetzt jacques coursil vertiefen oder die sachen des drummers delcloo, aber da hat mich aufs erste hören nichts angemacht. vielleicht ist SCORPIO ja einfach ein juwel, ein völlig einzigartiges album. ich wäre jedenfalls ohne diesen bft nie darauf gestoßen.
die beiden trompeter fruscella und beckett habe ich seitdem fast komplett zusammengesammelt. bei fruscella fremdel ich noch ein wenig, abgesehen vom atlantic-album, das seinen namen trägt – der rest ist mir konzeptionell einfach zu formatiert. aber sein ton und einzelne momente lassen mich da immer wieder hinhören. und er ist natürlich eine wahnsinnig aufregende figur, in vielerlei hinsicht. bei beckett, dessen PASSION & POSESSION ja eins meiner alltime favorites ist, hatte ich immer angst, dass andere aufnahmen mein bild etwas schmälern – aber das ist nicht der fall. zum teil sind mir die bands zu dicht und hektisch, aber sein ton schimmert in seiner einzigartigkeit immer durch, selbst in der reggae/dub-platte. ich kann bisher wirklich alles empfehlen, viel mehr als das, was ich habe, dürfte es auch nicht mehr geben.
von mary lou williams habe ich kurz nach dem bft einen sampler auf vinyl auf einem flohmarkt gefunden, den ich aber nicht wirklich anhören kann. ist aus der italienischen „giants of jazz“ reihe erschienen (das label heißt „sarabandas“) und versammelt aufnahmen von 1936 bis 1953, u.a. das bft-stück „kool“. an mir rauscht das rein auftnahmetechnisch vorbei, kann aber auch an der pressung liegen.
merkwürdigerweise habe ich mich bisher nicht mit anders gahnold beschäftigt, obwohl der eigentlich genau auf meiner linie liegt. komme aber bestimmt noch dazu.
zu den anderen bfts später. es würde mich interessieren, was die anderen teilnehmer hier (und bei den anderen) aufgegriffen und vertieft haben.
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