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ford-prefect Feeling all right in the noise and the light
Registriert seit: 10.07.2002
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Witek DłDas klingt nach Arbeit. Lesen ist für Freizeit. Mehr als Zerstreuung, aber eben keine Arbeit.
Journal-Writing uns Sudelbuch sind mir bekannt. Aber um Spaß an Wortspielereien zu haben, brauche ich das nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich ein paar Wochen, Monate, Jahre später noch mal interessant oder auch nur nachvollziehbar finden könnte, was mir da so an Alltagsskizzen, Gesprächsnotizen und kopierten Romansätzen spontan aus der Feder geflossen wäre.
Ich empfinde es nicht als Arbeit, eher als lustvolle Fingerübung. Schreiben hat etwas Sinnliches.
Witek DłLiest du diese Notizen später? Oder ist es allein schon der Akt des Aufschreibens, der dich schult?
Sowohl als auch. Ich blättere in meinen Büchlein herum, meistens wenn ich an einem Artikel schreibe. In der Regel stoße ich auf irgendwas, das dann zu dem Text passt und füge es ein, um den Artikel aufzuwerten (nicht selten erinnere ich mich gar nicht mehr an die jeweilgen Notizen, dass ich das mal aufgeschrieben habe und wundere mich, wie viel der Geist doch ohne Stütze vergisst…war mir zuvor nie so deutlich bewusst).
Ich stelle auch fest, dass mein Textverständnis und die Auffassungsgabe enorm besser geworden ist. Philosophische Texte, die mir früher zu schwer waren, verstehe ich heute leichter. Nichts animiert mehr zur Sprache als Sprache selbst, sagte mal Michael Köhlmeier.
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Wayne's World, Wayne's World, party time, excellent!