Re: Umfrage: Die besten Jazz Alben

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gypsy-tail-wind
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arnaoutchotDie „Far East Suite“ von Ellington habe ich nicht – Asche über mein Haupt. :-) Ist die wirklich so outstanding, oder ist sie mehr ein Platzhalter für die frühen Platten, die wegen fehlendem Album-Charakter nicht genannt werden durften ?

jimmydeandas kann man so und so sehen… „far east suite“ ist sicher ein sehr gutes album, obwohl es imho gegenüber einem meisterwerk von coltrane oder davis doch eher abfällt… und auch nicht so viele „kracher“ hat wie z.b. „the blanton-webster years“…

Dem will ich widersprechen. Ellingtons Werk ist riesig und es greift viel zu kurz, die Blanton/Webster-Jahre als den Höhepunkt zu betrachten. Schon die Sessions aus den 30ern sind durchweg grossartig, aber bereits ab 1927 gibt’s manches, was Ellington schon unsterblich machte, wäre der 1930 gestorben.
Ich würde auch die Band der mittleren 40er auf (fast) dem Level der Blanton/Webster-Band hören und später, in den 50ern, folgte eine lange Reihe hervorragender Alben für Columbia (At Newport, Blues In Orbit, Black Brown & Beige, Such Sweet Thunder…) und das war noch lange nicht alles, denn es folgten noch Alben wie „Afro-Bossa“, die „New Orleans Suite“ oder eben die „Far East Suite“.
Warum letztere hier zum Konsens-Album wurde kann ich nicht erklären, aber unverdient ist das auf keinen Fall!

vorgartenkarin krog: JAZZ MOMENTS

ich finde, bei sängerinnen geht es immer um den ganz subjektiven crush. ich mag die supercoole, leicht metallische und ziemlich furchtlose stimme von karin krog (die wirst du wegen ihrer vielen zusammenarbeiten mit surman ja kennen). diese intelligenz, die einen sofort anspringt. JAZZ MOMENTS von 1966 ist ihre zweite platte, nur mit standards, ganz klassisch, mit einer wahnsinnsband: kenny drew, niels henning oersted pedersen, jon christensen und (als gast) der junge garbarek. das funkelt und blitzt und hat eine großartig intime atmosphäre.
ich mag die standards auch sehr gerne, I’VE GOT YOUR NUMBER, I CAN’T GET STARTED und GLAD TO BE UNHAPPY. und krogs versionen davon sind für mich bis heute definitiv: das richtige tempo, die richtige dramaturgie, luft dazwischen, selbstbewusstsein und einen sinn für die schönheiten der komposition, die sich quasi von selbst ereignen. einfach eins der schönsten vokal-jazz-alben, die ich kenne.

Für diese Empfehlung wollte ich mich bedanken. Kämpfe zwar grad gegen die eigenen Impulse, um einen Kaufstopp für einige Monate umzusetzen, aber die wird notiert – klingt als sei sie genau nach meinem Geschmack und von Krog kenne ich noch zu wenig (das sehr tolle „Where You At?“ auf Enja von 2002 mit dem Trio von Steve Kuhn, ein paar Sachen mit Surman und irgendwo hab ich noch die Scheibe mit Dexter Gordon von 1970, aber das war’s dann auch schon).

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