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nail75Magst Du etwas zu diesem Album schreiben? william parker: o‘ neal’s porch
Und zu dem Album von Karin Krog, beide kenne ich nämlich nicht.
gerne.
william parkers quartet finde ich die wichtigste akustische jazzformation überhaupt momentan, auch als kern, wenn pianisten wie dave burrell, eri yamamoto oder cooper-moore dazu kommen oder die sängerin leena conquest.
für mich kommt da in aktuellster version alles zusammen, was mir im jazz wichtig ist: spirit & lässigkeit, kollektiv & individualität, freies impulsspiel & komposition, groove, swing… es hängt im hardbop wie in der fire music und lässt sich noch die tür zu curtis mayfield offen. und es versammelt vier grandiose musiker, deren weg ich auch einzelnd verfolge: lewis barnes, rob brown und die stellare drum&bass-kombination von parker und hamid drake.
O‘ NEAL’S PORCH ist das beste album dieser band, urprünglich ganz klein herausgebracht, durch die große nachfrage aber von aum fidelity nachgepresst. ein definitives album.
karin krog: JAZZ MOMENTS
ich finde, bei sängerinnen geht es immer um den ganz subjektiven crush. ich mag die supercoole, leicht metallische und ziemlich furchtlose stimme von karin krog (die wirst du wegen ihrer vielen zusammenarbeiten mit surman ja kennen). diese intelligenz, die einen sofort anspringt. JAZZ MOMENTS von 1966 ist ihre zweite platte, nur mit standards, ganz klassisch, mit einer wahnsinnsband: kenny drew, niels henning oersted pedersen, jon christensen und (als gast) der junge garbarek. das funkelt und blitzt und hat eine großartig intime atmosphäre.
ich mag die standards auch sehr gerne, I’VE GOT YOUR NUMBER, I CAN’T GET STARTED und GLAD TO BE UNHAPPY. und krogs versionen davon sind für mich bis heute definitiv: das richtige tempo, die richtige dramaturgie, luft dazwischen, selbstbewusstsein und einen sinn für die schönheiten der komposition, die sich quasi von selbst ereignen. einfach eins der schönsten vokal-jazz-alben, die ich kenne.
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