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Ich mag auch Point of Departure sehr gerne, es geht wirklich mehr um Nuancen: Ich finde Judgement kohärenter und kompakter, das find ich gut, es ist sehr geschlossen, trotzdem habe ich immer nach kurzer Zeit das Gefühl mitten drin zu sein. Dagegen zieht Point of Departure vergleichsweise mehr an mir vorbei (und ist dabei zweifellos beeindruckend)… kann sein, dass Hill auf Judgment einfach die Mitte zwischen Abstraktion und weniger Abstraktion für meinen Geschmack besser getroffen hat. Glaub aber fast mehr, das liegt an der sehr überschaubaren und stimmigen Klangpalette (ich mag Hutcherson auch sehr gerne), und dem vergleichsweise dichten (aber nicht strikt arrangiert wirkenden) Zusammenspiel an vielen Stellen… Verglichen damit ist mir Point of Departure zu bewusst geordnet, man fühlt deutlicher, dass Anweisungen ausgesprochen wurden, und auch, dass sich hier eine Band von sehr unterschiedlichen Charakteren gefunden hat, die gar nicht so tun wollen, als hätten sie sich hundertprozentig auf Hills Musik und auf einander eingespielt… (bei Judgment kann man dagegen ein Stück weit vergessen, dass man es mit einer Band zu tun hat), mir sind auch die Brüche auf Point of Departure teilweise ein bißchen zu hart… die besten Einzelmomente höre ich schon auf Point of Departure, vor allem Spectrum, das bei einem Ranking von Hill-Tracks sehr gute Karten hätte… aber alles in allem verbring ich meine Zeit ein kleines bißchen lieber mit Judgment…
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