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Sonic JuiceDie Situation ist in der Tat schlimm! Ich jedenfalls habe die Box auch, habe sie aber nie so richtig geschätzt. Die sture Abfolge nach Aufnahmedaten inklusive diverser Takes erschwert den Zugang zu seinem Werk m.E. deutlich. Den Albumkontext bei Monks Riverside-LPs halte ich für sehr wichtig, um die Qualität seiner damaligen Veröffentlichungen – auch gegeneinander – richtig schätzen und einschätzen zu können.
Das glaube ich Dir gerne. Ich werde die Alben auch früher oder später auf Vinyl besitzen, jedenfalls die wichtigsten.
Ich will ja hier keinen allgemeinen Formatdiskussion anstoßen, aber: Wenn hier z.B. über „Straight, No Chaser“ geurteilt wird, ohne die tatsächliche damalige Albumkonzeption und die originalen Trackedits zu kennen, dann macht das m.E. auch die geschichtsverzerrende Dimension von CD-Veröffentlichungen inklusive diverser Bonustracks und uneditierten Takes deutlich. Als Ergänzung interessant, führt es letztlich doch zu einer Verschlimmbesserung. Wer nur auf CD angewiesen ist, hat derzeit überhaupt keine Möglichkeit, das (bessere, dichtere) Originalalbum kennenzulernen.
Allerdings ist Straight No Chaser ein Extremfall. In der Regel entsprechen die Wiederveröffentlichungen den Originalalben, so wie es sein sollte (was nichts über den Klang aussagt). Das ist übrigens kein CD Problem, ähnliche „Verbrechen“ gab es auch in der LP-Ära.
Interessant, dass die so hoch rangiert bei Dir. Bin damit noch nicht so warmgeworden, dieser Fusionsound hält mich eher auf Distanz. Was macht die besondere Qualität des Albums für Dich aus?
Ich mag die Fusion-Aufnahmen sehr, weil sie im Grunde ein radikale Abkehr vom Jazz mit den Mitteln des Jazz darstellen. „Jack Johnson“ verkörpert alles, was an der Miles Davis-Fusion-Zeit gut ist: Die wilden Improvisationen, der dichte Sound der Band, die herausragenden Instrumentalisten, ein unbezähmbarer „sense of purpose“ und eine musikalische Flexibilität, die ihresgleichen sucht.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.