Re: Das Vibraphon im Jazz

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gypsy-tail-wind
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katharsisMit Albert Stinson hast Du ebenfalls Recht! Ich dachte, er wäre mir noch von anderen Sessions bekannt, ein Blick bei allmusic verrät mir allerdings das Gegenteil.

Zum ersten Mal gehört hab ich den wohl mit 12 oder 13 auf der einen Chico Hamilton LP in der Sammlung meiner Eltern („Passin‘ Thru“ mit George Bohnanon, Charles Lloyd und ich glaub Gabor Szabo? Tolle Band!)
Viel zu früh verstorben… es gibt auch eine Live-Aufnahme mit Miles (boot) – Ron Carter war ja so gefragt, dass hie und dan andere Bassisten einsprangen (Richard Davis glaub ich am häufigsten, soweit ich weiss gibt’s mit ihm aber auch bloss eine Live-Aufnahme)

Wir brauchen auch mal einen Bass-Thread!

katharsisJust gestern habe ich mir mit großer Freude Moncur’s „Evolution“ angehört – auf dem Hutcherson ebenfalls beteiligt war – und Cranshaw fällt in der Tat kein bißchen auf. Dadurch zwar auch nicht negativ, aber gerade bei solchen Sessions wäre ein tragenderer und solistisch agierender Bassist wünschenswert. Richard Davis wäre da keine schlechte Wahl gewesen.

„Evolution“ ist von den ganzen McLean/Moncur-Alben dasjenige, das ich als letztes (erst letztes Jahr im Mosaic Select) kennengelernt habe. Mein allerliebstes ist – ausgerechnet – „Some Other Stuff“ (ausgerechnet, weil Hutcherson fehlt). Das zweitliebste wohl „Destination… Out“ – mir gefällt die Atmosphäre und der Ridley/Haynes Groove eine Spur besser.

katharsisAn Deinen Überlegungen bzgl. Spaulding ist wahrscheinlich etwas sehr wahres dran. Ich kenne auch das ein oder andere Soloalbum von Spaulding aus späteren Jahren und das sind durchaus ambitionierte Hard Bop-Dates. So richtig glänzende Sessions dagegen auch nicht. Hubbard und Spaulding war jenerzeit ein tolles Duo. Vielleicht wäre darum zu Zeiten von „Hub-Tones“ ein ganz gutes Album drin gewesen?

Vielleicht war „Hub-Tones“ eben das gute Album, das drin war? Ist jedenfalls nicht mein liebstes von Hubbard (das wäre wohl „Ready for Freddie“, ganz knapp for „Open Sesame“ und dann käme wohl „Goin‘ Up“). Spaulding war ja auch auf „Breaking Point“ und auf der lärmigen „Night of the Cookers“, die ich immer wieder mal mit Genuss höre, obwohl das natürlich keine gutes (Doppel-)Album ist.
Neulich hab ich mir „Backlash“ auf Atlantic gekauft – auch nicht schlecht.

katharsisGroßartig finde ich ihn auch auf „Feelin‘ free“ zusammen mit Barney Kessel, Elvin Jones und Chuck Domanico. Tolle Session, wenngleich auch nicht „free“, wie der Titel vermuten lässt.

Die brauch ich noch… und Du solltest Dir mal Prince Lasha/Sonny Simmons „Firebirds“ (Contemporary, rec. 1967 mit Buster Williams und Charles Moffett) zu Gemüte führen (und dazu auch gleich noch „The Cry“ von den beiden, ohne Hutch).

katharsisWas ich außerdem nicht unerwähnt lassen möchte, ist „Virgo Vibes“ von Roy Ayers in einem Sextett mit Joe Henderson, Charles Tolliver, Herbie Hancock, Reggie Workman und wer das auch immer ist, Bruno Carr.

Wer auch immer? Einer der groovendsten (Jazzrock/Funk) Drummer der späten 60er!
„Virgo Vibes“ ist gut, ja – aber Ayers hat mich bisher nie vollends überzeugt, auch nicht mit „West Coast Vibes“ (auf dem Curtis Amy auftaucht und das ich deswegen soweiso haben musste). Sehr toll ist er auf Jack Wilsons „Something Personal“ – das ist überdies eins der atypischten Blue Note Alben überhaupt und unbedingt hörenswert!

katharsisHabe ich noch nie gehört, aber da sind eigentlich jede Menge toller Leute dabei.

Ja, aber die Musik ist – und das liegt wohl einfach an Pikes Charakter – sehr leichte Kost.

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