Re: Albert Ayler

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nail75

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redbeansandricedas wär jedenfalls eine ziemlich schlüssige Geschichte, auch wenn ich sie eigentlich nicht glaube… bin mir nicht ganz sicher, ob sich Ayler so stark auf Coltrane bezogen hat, grad zu Anfang; also, er hat sich zweifellos sehr stark auf ihn bezogen… aber irgendwie hab ich eher den Eindruck, alles in allem hat Ayler seine Mission schon unabhängig von Coltrane formuliert und dann bei Coltrane Parallelen gefunden… hab vorhin nochmal den Essay über Aylers frühe Jahre in Europa aus der Holy Ghost Box gelesen (hier steht er auch), wie Ayler wieder und wieder ohne Kompromisse in Konzerten von Mainstream-Jazzern auf die Bühne geklettert ist um seine fröhliche Botschaft zu präsentieren (mit sehr sehr mäßigem Erfolg); schwer zu sagen, wieviel diese Phase mit Coltrane zu tun hatte, wieviel „schon da war“ zu dieser Zeit, und in welche Richtung die Einflüsse zwischen den beiden gingen – Coltrane war sicherlich auch einfach sehr wichtig als jemand, der ihn ernst nahm und unterstützte…

@nail: in welchen Punkten hättest du denn Widerspruch erwartet?

Danke für die Links! Die schaue ich mir später an, aber das mit Elijah Mohammed“ ist mir auch schon aufgefallen. Der Rest ist so christlich, wie er nur sein könnte und bezieht sich ja auf den berühmtesten Drogentext der Weltgeschichte: die Offenbarung des Johannes.

Ich habe den Beitrag mal etwas gekürzt, um ihn nicht in Gänze zu ziteren.

Widerspruch sicherlich in Hinblick auf die heilsgeschichtliche Interpretation – das liegt ja nahe. Da kommt ja auch etwas. ;-)

Wenn Ayler einfach nur Coltrane imitiert hätte, dann wäre er ja Pharoah Sanders. Das Schöne am Ausdruck „Heiliger Geist“ ist ja, dass sich jeder darunter etwas anderes vorstellt, weil niemand weiß, was das eigentlich sein soll. Oder hat irgendjemand jemals verstanden, was der „Heilige Geist“ ist? Man sollte jedenfalls nicht den Fehler machen, die Free-Jazz-Szene der damaligen Zeit auf lineare Einflüsse zu reduzieren. Gegenseitige Beeinflussung, Austausch in einem gemeinsamen Milieu sind ja viel wichtiger. Aber Ayler hat sich eben den Mantel Coltranes angezogen und sich bewusst in seine Reihe gestellt. Mit anderen Worten: Er wollte das so und von daher sollte man das auch heute ernstnehmen.

gypsy tail windIch hab ein bisschen Mühe mit dieser heilsgeschichtlicher Lesart von Ayler… aber der richtige Widerspruch kommt allenfalls später, bin derzeit nicht in der Lage, ausführliche Gedanken dazu zu formulieren.

Gerne.

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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.