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Zu dieser Kante-Revue-Sache gibt´s heute einen großen Bericht in der taz: „Diskurspop für 64 Beine. Ein Bericht aus dem ganz großen Edeltrash-Inferno“ Kurz zusammengefasst: Auf der Platte gehe es inhaltlich um Berlin, wobei das Politische nahezu völlig fehle, dafür seien die Texte auf das Zwischenmenschliche fokussiert. Musikalisch sei „Kante plays…“ so etwas „wie die Element-of-Crime-Platte der Band“, wird Thiessen zitiert. Musikalisch gäbe es zwei Uptempo-Nummern, ansonsten gehe es melancholisch zu, mit einem leichten Brecht/Weill- und Chanson-Einschlag.
In der Revue, die im Friedrichsstadtpalast aufgeführt wird, tauche aber nur ein einziges Stück der Platte in voller Länge auf. Usw. chrrrrpüüüh…
Tja, so einer Band wie Kante lässt man so einiges durchgehen. Die Lieblinge des Indie-Feuilletons können es sich leisten, so einen abgestandenen Mumpitz mitzumachen. So etwas würde beispielsweise einem Heinz Rudolf Kunze garantiert nur Häme einbringen. Schade, wie man gerade in Indie-Kreisen immer wieder mit zweierlei Maß misst. Entscheidend ist für einige eben nur der Coolness-Faktor. Dazu Thiessen: „Ich finde es auch extrem cool, so etwas zu machen. Weil es so weird ist.“ Bla bla… Als nächstes arbeiten Kante im Wiener Burgtheater zu einem Stück von Peter Handke. Schlööörp! Wieder eine Band, die sich brav vom Kultur-Establishment aufsaugen lässt. Weird? Einfach nur doof.
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