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@sonic: Die Debatte kommt etwas verspätet, weil Blumfeld ihre radikale Antihaltung doch schon seit längerem aufgegeben haben. Längere Interviews auch für Mainstreamblätter sind doch spätestens seit JvJ üblich, und vor der Sony hatte man doch einen Vertrag bei Warner.
Ich finde das ebenso sympathisch wie vernünftig – mit einer dogmatischen Haltung linker Provenienz wird man doch heute nicht mehr ernst genommen.
Gerade beim Anhören des neuen Albums fiel mir auf, dass ich kaum eine deutschere Band kenne als Blumfeld, nicht im rechtsradikalen Sinn (natürlich nicht), sondern in Distelmeyers Ernsthaftigkeit, Wortlastigkeit und einigen Kulturerrungenschaften, etwa dem Pfeifen (hallo, Ilse Werner).
Ob er das augenzwinkernd tut, weiß ich nicht, würde es mir aber wünschen; in jedem Fall nimmt er diese Faktoren ganz bewusst auf, und das gefällt mir. Ich finde es an der Zeit, dass deutsche Popmusik mit dem (nationalen) Selbstbewusstsein auftritt, der in anderen Ländern schon lange selbstverständlich ist. (Und um allen Missverständnissen vorzubeugen: Nicht als Ausdruck von Überlegenheit, sondern von Normalität)
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„Weniger, aber besser.“ D. Rams