Re: Der beste Film von ROBERT RODRIGUEZ 2.0

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bullitt

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latho
Das fand ich auch nicht schlecht und Zitate sind ja nicht per se schlecht. Ich bin mir auch nicht sicher, ob mal alle Grindhouse-Filme als filmisch schlecht werten kann, um dann einer Homage zuzugestehen, das auch sein zu müssen. Tarantino (der sich für einen Vergleich ja anbietet) hat mit Death Proof etwas komplett anderes gemacht – man sehe sich doch nur die Szene an, in der Jungle Julia vor die Tür der Bumskneipe tritt und eine SMS liest. Dieser Kontrapunkt an Ruhe, Besinnung und Sehnsucht hebt die überdrehten Teile des Films wesentlich hervor. Und so etwas habe ich bei Machete vermisst: statt einer Abfolge (meist recht lascher) Action-Szenen Kontrapunkte (die nicht unbedingt das Genre verlassen müssen), die sich auf die Charaktere, nicht auf die Action konzentrieren.

OK, weiß was du meinst. Tolle Szene in DEATH PROOF. Aber ist der direkte Vergleich mit MACHETE hier sinnvoll? In MACHETE will ich mich dabei ertappen, wie ich mich in null Komma nix mit martialisch überstilisierten Männlichkeitsposen identifiziere, mich an bedienten Klischees (auch filmischen) erfreue und ich mich im Dunkel des Kinos verstohlen an Gewalt, Sexismus und Blasphemie weide. Ironische oder sentimentale Brechungen und zu scharf gezeichnete Figuren wären da doch eher störend. Die Attribute knallig, zotig, pointengeil würde ich übrigens auch auf der Habenseite des Films verbuchen. Tarantinos Kalkül in allen Ehren, Rodriguez‘ unbekümmertes Arbeits-Ethos wollte und will ich daneben nicht missen.

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