Re: Der beste Film von ROBERT RODRIGUEZ 2.0

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sonic-juice
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BullittKritik an Unzulänglichkeiten, die explizit Teil eines filmischen Konzepts sind, laufen zwangsläufig ins Leere.

lathoIch bin mir auch nicht sicher, ob mal alle Grindhouse-Filme als filmisch schlecht werten kann, um dann einer Homage zuzugestehen, das auch sein zu müssen.

Reich-Ranicki hat mal sinngemäß gesagt: Ein Buch ist schlecht, wenn es langweilt, und da hilft es auch nichts, wenn der Autor sagt, genau das sei ja sein Ziel gewesen, ein langweiliges Buch zu schreiben.

Wenn das Grindhouse-Genre per se filmisch (was immer das heißt) schlecht wäre, dann wäre es völlig überflüssig, eine Hommage zu drehen. Das ist ja das ärgerliche an vielen Filmkritiken, dass sie Tarantino und mittlerweile auch Rodriguez (siehe SPON) feiern, sich aber nie eine der vielen Inspirationen anschauen und deren ganz eigenen Qualitäten schätzen würden – allenfalls im Sinne von „höhö, bad taste, trash, Herrenabend, mal schön unter Niveau amüsieren“. Es wäre schon viel geleistet, wenn Rodriguez die Primärtugenden, also im Idealfall etwa Charme, Wucht, Rohheit, großes Sentiment, einfache Schönheit und das Gelingen trotz aller widrigen Umstände (insbes. Budget, Zeit, Drehbuch, Produktionsvorgaben etc.), seiner Vorlagen gekonnt destilliert, selbst wenn er das nicht so reflektiert, eigenständig und detailversessen macht wie Tarantino. Darüber, ob ihm das gelungen ist, mag man streiten, bei „Planet Terror“ m.E. besser als bei „Machete“, der letztlich wirklich weitgehend knallig, zotig, pointengeil und egal ist.

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