Re: 07.11.2010

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roseblood

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Wolfgang DoebelingFluch, weil die Kompaktlösung der Kompilation einem Denken Vorschub leistete, das der darauf enthaltenen Musik entgegenlief. Das waren ja Singles, Solitäre. Zwei-Minuten-Eruptionen, die für sich standen, durchaus in Rivalität mit anderen Ego-Explosionen: unser Ding ist das schärfste. Diese aus unterschiedlichen Epochen (damals maß eine Epoche nur 6 bis 9 Monate) stammenden und in verschiedenen Regionen wurzelnden Sides zusammenzupferchen für LP-Bores (euphemistisch: Albumhörer), war nur insofern ein Verdienst Kayes, als Leute wie Du mit der Nase auf diese Schätze gestoßen wurden und die richtigen 7″-Schlüsse daraus zogen. Die Mehrheit aber nahm das als bequeme Komplettversorgung und so mancher deckte sich dann auch noch mit dem Pebbles-Kram ein, der – immerhin selbstironisch betitelt – jeden Scheiß aufs Podest hob, der mit einer Fuzz-Gitarre oder billigen Psych-Sounds wucherte.

Naja, das meiste aus dem Sixtiesgarage waren eben Singlesveröffentlichungen, und LPs brachten ja nur die wenigsten Bands heraus. Und gute LPs dann auch nur ein Bruchteil. Für mich sind die Compilations ein Segen, egal ob Nuggets, Pebbles, Sixties Rebellion oder Garage Beat ’66. Viele der originalen Singles sind kaum auffindbar und wenn, dann fast nicht bezahlbar. Du siehst es als „bequeme Komplettversorgung“, ich als Inspiration und Bereitstellung von interessanter Musik.

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