Startseite › Foren › Das Radio-Forum › Roots. Mit Wolfgang Doebeling › 07.11.2010 › Re: 07.11.2010
Fluch, weil die Kompaktlösung der Kompilation einem Denken Vorschub leistete, das der darauf enthaltenen Musik entgegenlief. Das waren ja Singles, Solitäre. Zwei-Minuten-Eruptionen, die für sich standen, durchaus in Rivalität mit anderen Ego-Explosionen: unser Ding ist das schärfste. Diese aus unterschiedlichen Epochen (damals maß eine Epoche nur 6 bis 9 Monate) stammenden und in verschiedenen Regionen wurzelnden Sides zusammenzupferchen für LP-Bores (euphemistisch: Albumhörer), war nur insofern ein Verdienst Kayes, als Leute wie Du mit der Nase auf diese Schätze gestoßen wurden und die richtigen 7″-Schlüsse daraus zogen. Die Mehrheit aber nahm das als bequeme Komplettversorgung und so mancher deckte sich dann auch noch mit dem Pebbles-Kram ein, der – immerhin selbstironisch betitelt – jeden Scheiß aufs Podest hob, der mit einer Fuzz-Gitarre oder billigen Psych-Sounds wucherte.
Nicht die spätere Version mit Nancy ist gemeint, sondern die als Solo-Single (und dann auf der LP „The Very Special World Of Lee Hazlewood“) 1966! erschienene Originalversion. Den Part der Lady singt hier Suzi Jane Hokom, Liebe seines Lebens und nach der Trennung vielbesungenes Hassobjekt. Eine ganze LP hat Lee dieser Frau gewidmet, eine Abrechnung voll Bitterkeit und Rachsucht. Anyway, gehört nicht hierher. Besagte 7″ wurde jedenfalls auch in Europa veröffentlicht. Ich hätte sehr gern eine UK-Pressung, habe aber nur eine holländische, mit Art-Sleeve zwar, indes unschön.
Norma Tanegas „Walkin‘ My Cat Named Dog“ ist verdammt großartig. War übrigens Dusty Springfields Fave damals, solltest Du unbedingt nochmal hören.
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