Re: Bryan Ferry – OLYMPIA

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satiee

Registriert seit: 09.07.2006

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Some Velvet Morning@Satiee/ Stylo / PeterJoshua: Ich bin auf Eure Reaktionen nach dem Hören gespannt.

(poste per headphone:-)) : was mag er sich gedacht haben, das Album nach der griechischen Kultstätte OLYMPIA zu taufen ? Etwa die 5 olympischen Ringe, die es von mir an * Wert ist ? Oder provozierend auf dem Cover Kate Moss 2010 – (vor 35 Jahren war es Amanda Lear) ?.
Egal – ich bin hin und weg. Unzählige, endlose „Sektfrühstücke“ aus meinen Studentenzeiten (ab 1972) reinkarniert das Album, als uns ROXY MUSIC’s Alben endlich raus aus der Hippiezeit in die süffisante Dekadenz von B.Ferry & Co verführten. Hyper als seinerzeit Bolen’s T-REX oder Bowies‘ „Ziggy Stardust“.
OLYMPIA umschließt, bzw. vollendet zumindest mir einen Kreis bis in diese early times, zu denen ich n i e annahm, 2010 säße ich immer noch hier, und falle mit erst frischen 60 Jahren erneut auf den nur 5 Jahre älteren Charmeur und Gentleman herein.
Natürlich ist OLYMPIA Nosthalgie in der Totale ; ist sowohl B.Ferry und ROXY
MUSIC wie aus einem Guss ! Aber na und ?
Allein die Liste der Gitarristen: u.a. Phil Manzanera, Chris Spedding, Dave Stewart oder D. Gilmour – niemand dominiert ; alles gilt OLYMPIA. Selbst von einem Einfluß Brian Eno’s ist oberflächlich nichts zu spüren.
Wie in besten Zeiten, als es darum ging, Musik mehr zu „hören“, anstatt sie
per Videos nur illustrierend zu bedeuten, ist jeder song für’s sinnliche Gehör perfekt instrumentiert, ist akkustisch typisch für Bryan Ferry’s gekünstelte Illusionen zu den dazu „einladenden Texten“, die leider im kargen booklet fehlen. (Dafür wird mehr Wert auf die Nennung der Musiker/Innen gelegt).

Doch seis drum- ich stimme @SVM + @pink-nice zu: OLYMPIA ist eine
echt unerwartete Überraschung und gelungene Zusammenarbeit all der an diesem Album beteiligten Musiker/innen. Das Album hat die power, nochmal
ein ‚Evergreen‘ in bester Ferry/Roxy-Tradition zu werden, das nicht gleich wieder in unbeachteter Versenkung verschwinden wird…(„wer es nicht erhört,der wird es nicht erhaschen“/frei nach Goethe;-))

Grad 2010 , wo Ferry’s Zeitgenossen wie P.Gabriel oder Sting sich zu krampfhaft-bieder „orchestral“ bemühten, hebt sich OLYMPIA wohltuend davon ab ; nämlich auf solidem Teppich bewährter sounds + illusions,
auf dem man sogar heute noch schwindelfrei abfahren und wegfliegen kann.

PS: listen : per headphone fliegt es sich am feinsten…

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