Re: Dusko Goykovich

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katharsis

Registriert seit: 05.11.2005

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Mit Nistico gebe ich Dir auf jeden Fall Recht. Ich schätze seine Beiträge zu den Jazz Brothers Alben auf Riverside und „Comin‘ on up“ ist ein zu Unrecht unbekanntes und unterschätztes Album.
Der „Heavyweights“ laufe ich allerdings bislang noch erfolglos hinterher.

Allerdings glaube ich, dass Du Davis Unrecht tust. „The Hip Walk“ ist ein äußerst spannendes Album, das nicht nur wegen der tollen Band funktioniert, sondern weil Davis selbst zu glänzen weiß! Mich erinnert er auf dem Tenor zuweilen an Joe Henderson, ohne – das gebe ich zu – dessen „Ruppigkeit“ zu haben. Lyrismus trifft dagegen ausgesprochen zu. Auch finde ich ihn keineswegs langweilig, im Gegenteil meist durchaus spannend, obgleich er sich in bestimmten Bahnen bewegt. Die weitet er auf „Rules of Freedom“ dann aber aus und schafft neben dem Harbop auch einen spannenderen avantgardistischeren Stil.
Ich könnte mir aber vorstellen – um eine Brücke zu schlagen – dass Davis durchaus hätte freier und ungezügelter spielen können, als er es letztlich getan hat. Dadurch ist seine Musik vielleicht ein bißchen zu spät eingespielt worden.

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"There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur III