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Und wenn ich mich schon zwischen all dem Hardbop ein wenig im Spannungsfeld von Blues und R&B und Jazz bewege: in den 1995 erschien bei Verve ein tolles 7CD-Set mit dem Titel „Blues, Boogie, & Bop: The 1940s Mercury Sessions“. Es enthält Aufnahmen von Albert Ammons, Helen Humes, Jay McShann, Eddie „Cleanhead“ Vinson, Roy Byrd (aka Professor Longhair), Julia Lee, Myra Taylor, Rex Stewart, Buddy Rich und Cootie Williams. Je ca. eine CD von Ammons, Vinson und McShann, von den anderen weniger, und auf CD7 (sie enthält Alternate Takes und Outtakes) gibt’s am Ende noch zwei schöne Stücke von Mary Lou Williams mit einem Quartett, das nur aus Frauen besteht (Mary Osborne, June Rotenberg, Bridget O’Flynn).
Die Box war auf 20’000 Exemplare limitiert, die Nummer ist vorn im Booklet eingestempelt, meins ist #15956.
Hab mir die Musik vor ein paar Wochen wieder auf den ipod geworfen, aber jetzt die Box hervorgeholt… sie ist einem alten kleinen Radio nachempfunden, dazu gibt’s ein Booklet mit kompletten diskographischen Angaben, tollen Fotos und Zeitungschnipseln und hilfreichen, knappen Kommentaren zur Musik von Dan Morgenstern und Lorenzo Thomas.
Als ich mir die Box kaufte (das muss ca. 2000 gewesen sein) war sie schon beinahe unmöglich zu finden, mittlerweile scheinen gebrauchte Kopien ab und zu auffindbar zu sein.
Die Musik bewegt sich schon bei Ammons (dem Boogie-Teil des Titels), von dem es mit den Alternates ca. 1,5 CDs zu hören gibt, zwischen den Stilen. Ammons selbst kann man wohl mit dem Boogie-Etikett treffend beschreiben, aber die Musikjumpt auch ganz schön, und dann ist da die eine Session mit Sohn Gene am Tenorsax und Marvin Randolph an der Trompete. Am Bass ist übrigens fast immer Israel Crosby, der sich später mit dem Ahmad Jamal Trio einen Namen machte.
Die Sessions beginnen hier, am 8. April 1946, weiter geht’s hier diejenige mit Sohn Gene Ammons (#5-8) ist vom 6. August 1947 (nicht wie dort steht vom 12. November 1946, das ist das Datum für #1-4). Die Sessions bis zum Ende dieser 1946-48 Compliation sind in der Mercury-Box zu finden.
Weiter geht’s dann mit Helen Humes – vier Sessions von 1947-48, die ersten beiden mit Buck Claytons Band, zu hören hier (#15-18 mit George Mathews-tb, John Hardee-ts, Ram Ramirez-p, Mundell Lowe-g, Walter Page-b, Jo Jones-d, #19-22 mit Scoville Brown-cl, Rudy Williams-ts, Teddy Wilson-p, Lowe-g, Jimmy Butts-b, unk-d). Erstklassige Aufnahmen mit tollen Bands, man hört auch die Bläser hie und da solistisch, etwa ein wunderbares Intro von Hardee in „Blue and Sentimental“ und dann besonders toll die Klarinette von Scoville Browne, die dem Ensemble bei der zweiten Session ein ganz spezielles Timbre verleiht. Gefällt mir ausserordentlich gut!
Einige der Stücke können wohl schon als risqué bezeichnet werden – das ist dann ja eine weitere can of worms… dazu gäb’s auch von Dinah Washington schöne Beispiele im Grenzbereich von Blues/R&B und Jazz!
Die beiden weiteren Mercury-Sessions von Helen Humes sind dann hier zu finden, sie entstanden mit den Contrastors (Musiker unbekannt, aber auch hier wieder mit Klarinette auf der ersten Session, #1-4, die zweite ist dann #5-6). Diese beiden Sessions wurden übrigens von Mitch Miller produziert.
Und eh ich’s vergesse: die allerersten beiden Stücke, die früheste Ammons-Session, entstand mit Sippie Wallace – #14/15 hier – Gitarre spielt Lonnie Johnson…
Bei Interesse an der Mercury-Box gerne PN an mich
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