Re: Art Blakey & The Jazz Messengers

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gypsy-tail-wind
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Doch doch, es geht auch um die Musik – die ist eben museal, retro. Und das steht dem lebendigen Jazz (den es in vielen kleinen Nischen gibt) diametral entgegen. Und da kommt die Politik ins Spiel … denn Marsalis verfügt über ein grosses Budget und eine nicht zu vernachlässigende Definitionsmacht (siehe Ken Burns) und auch über eine schlagkräftige (buchstäblich) Kavallerie (Stanley Crouch).

Er ist technisch gewiss kein schlechter Trompeter, aber er *spielt* oft nicht richtig, auch wenn er spielt, ist in irgendwelchen Konzepten gefangen und verheddert sich in langfädigen, kompositorisch unergiebigen Monsterwerken etc.

Die JALC-Konzerte sind gewiss gut, aber auch da herrscht eine nicht zu übersehende Einseitigkeit vor (welche Alten werden eingeladen, welche nicht, welche Stile werden gespielt, welche nicht – der Jazz endet ja bekanntlich 1964, darum auch der Spruch mit dem paläozoologischen Museum oben). Da wird Repertoire gepflegt und das von einem kompetenten Orchester, das die Sache recht überzeugend präsentiert, aber viel mehr ist da nicht dabei. Wenn ein paar alte Grössen dadurch zu ein paar Dollar kommen, ist nichts einzuwenden – aber eben: viele gehen leer aus, weil sie nicht ins Konzept der Farbmuster passen.

Zudem gab es bessere Repertoire-Orchester, die aber nie die grosse Finanzmacht im Rücken hatte, wie Direktor Marsalis (pardon, das heisst heute wohl CEO) sie hat – ich denke da ganz konkret an die sehr feine Carnegie Hall Jazz Band, die aber längst ihre Fahnen streichen musste – weil kein Geld da war.

Es ist das Gemisch aus all dem, was mich stört. Vieles davon hab ich schon mehrfach angesprochen, eigentlich ist längst alles gesagt, das Thema ist langweilig – und ob Wynton derzeit noch viel macht, weiss ich nicht … auf Dime gab’s schon lange keine neuen JALC-Mitschnitte mehr, seine Alben-Flut ist ja glücklicherweise schon länger auf einen normalen Pegelstand gesunken … und wenn er mal im Club nebenan spielt, lohnte sich ein Besuch vermutlich schon – aber das scheint er nur in Paris zu machen, soweit ich weiss.

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