Re: Art Pepper (1925-1982)

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gypsy-tail-wind
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Ihr habt die Galaxy-Box auch aus diesem perversen ZYX-Liquidations-Ausverkauf bei Zweitausendeins, nehme ich an? Ich hab damals über ein halbes Dutzend Boxen (Bill Evans auf Riverside und Fantasy, Art Tatum Solo & Group Masterpieces, Pepper Galaxy, Monk Riverside, später dann noch die Mingus Debut und die beiden 1980er Live-Boxen von Bill Evans) und wohl über hundert einzelne CDs gekauft (und ich hab bestimmt noch zwei, drei, die ich noch nie gehört habe). Das war unglaublich!
Zugleich natürlich auch traurig, denn das Ende von Fantasy wie wir es für lange Zeit kannten, war ja mit der Übernahme durch Concord leider besiegelt (diese Vorahnung hat sich ziemlich rasch bestätigt, dass die dritte Coltrane Box noch kommt war noch das einzige unerwartete positive, sowie zwei oder drei CDs der Keepnews Edition, die wenigen halt, die noch nie auf CD draussen gewesen waren zuvor).

Back to Pepper… „Smack Up“ läuft grad – ich glaub 1960 ist möglicherweise mein liebstes Pepper-Jahr, wenn ich ein einziges wählen müsste. Sein Sound ist schon dunkel, fast so intensiv wie nach 1975 (bzw. 1977 oder so, als er richtig Fahrt aufgenommen hatte nach dem Comeback), zugleich ist er aber noch etwas agiler, virtuoser, leichter. Und da sind auch schon die Endlos-Grooves („Las Cuevas de Mario“, ein Stück, das er ja auch nach dem Comeback noch gespielt hat). Grossartiges Album! Bond/Butler sind natürlich ein Klasse-Team und eins der am härtesten swingenden der Westküste, Jolly ist ziemlich funky – und auch wenn er bestimmt ein leichteres Kaliber war als Russ Freeman oder Carl Perkins, so halte ich ihn doch für eher unterschätzt. Für Jack Sheldon gilt dasselbe – er steuert wunderbar entspannte, lyrische Soli bei.
Spannend auch die Auswahl der Stücke: neben dem erwähnten Pepper-Original „Las Cuevas de Mario“ finden sich Harold Lands Titelstück, Buddy Collettes „A Bit of Basie“, Benny Carters funky „How Can You Lose“ (klingt ganz leise an „Yes Indeed“ an, nicht?), sowie je ein Stück von Duane Tatro („Maybe Next Year“) und Ornette Coleman („Tears Inside“), was auch nochmal den breiten, weit über klassischen West Coast Jazz hinausgehenden musikalischen Horizont Peppers zeigt. Als CD-Bonus gibt’s zudem zwei Takes von Jack Montroses „Solid Citizens“.

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