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Anonym
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Wörtlicher Auszug aus der Niederschrift der Ratssitzung der Stadt Duisburg vom 25.01.2010:
Vertragssituation
Im Juli 2007 wurde die Rahmenvereinbarung zwischen der Stadt Duisburg und der Fa. Lopavent geschlossen.
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Gleichzeitig wurde aber der Vorbehalt getroffen, dass jeweils die Voraussetzungen, die für die Durchführung der Veranstaltung erforderlich sind, gewährleistet sein müssen. Außerdem ist folgende Klausel enthalten: „Sollte, aus welchen Gründen auch immer, für die noch offenen Parameter in der jeweiligen Stadt keine geeignete Lösung gefunden werden, werden die Veranstalterin und die Partner gemeinsam nach einer Alternativlösung für die Durchführung der Loveparade suchen.“ (Für Duisburg wurden im Rahmenvertrag noch keine konkreten Festlegungen getroffen)
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Ratsherr Mettler – SPD –
merkte an, dass die Verwaltung mit dieser Vorlage zum ersten Mal Details zur Loveparade vorgelege. Obwohl er persönlich nicht zur Zielgruppe dieser Veranstaltung gehöre, müsse er sich vor dem Hintergrund der politischen Verantwortung zu diesem Thema positionieren. …
Die weiteren Beschreibungen zu dieser Veranstaltung hätten ihn sehr erschrocken. Er frage sich ernsthaft, wie man die dort beschriebenen Risiken beherrschen wolle. Er verweise nur auf die Gefahr der sog. Gleisläufer, die weite Teile des Zugsystems zum Stillstand bringen und eine Situation hervorrufen könnten, in der fast 1 Mio. Menschen in Duisburg festsäßen. Das sei nur ein Beispiel für viele Fragen, die sich nach dem Studium dieser Drucksache stellten. All diese Fragen seien noch ungeklärt.
Fazit: Neben den finanziellen Auswirkungen gebe es zahlreiche Fragen, die noch geklärt werden müssten. Er werde sich nicht grundsätzlich gegen eine solche Veranstaltung stellen, wenn man aber viele junge Menschen nach Duisburg einlade, dann müsse ein reibungsloser Ablauf allein aus Sicherheitsgründen garantiert werden. Wenn diese Fragen geklärt seien und auch die Finanzierung der Veranstaltung auf einer sicheren Grundlage stehe, dann könne man einladen, und dann werde der Tag sicher in guter Erinnerung bleiben. Soweit die grundsätzlichen Überlegungen seiner Fraktion, die natürlich in den nächsten Tagen und Wochen weiterentwickelt würden. Sollten sich weitere Informationen ergeben, dann wäre er dankbar dafür, wenn sie an die Politik weiter gegeben würden.
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Ratsherr Brandt – SPD – stellte fest, dass der Oberbürgermeister soeben darauf hingewiesen habe, dass das gesamte Verfahren weiterlaufe, wenn der Rat keinen anderen Beschluss zu diesem Thema fasse. Manchmal im Leben gebe es Situationen, in denen man später sage, dass man etwas anderes getan hätte, wenn vorher ausreichende Informationen zur Verfügung gestanden hätten. Deshalb halte er fest: Jeder, der die Loveparade noch aufhalten wolle, wisse, was er jetzt im Rat zu tun habe.
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Nachtrag: In der Februar-Folgesitzung, nur wenige Wochen später, wurde die Durchführung einstimmig begrüßt. Die Sicherheitsbedenken spielten keine Rolle mehr, es ging nur noch um Finanzen.
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