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Na ja, was die 12 Punkte betrifft: ein SMS hierzulande hätte ja satte 50c gekostet, sowas schenk ich mir… aber verdient war’s wohl schon, in diesem himmeltraurigen Umfeld zumal ein Lichtblick, auch wenn das Liedchen nicht viel hergibt und das Mädchen mal lernen müsste, sich zu bewegen (der Kleinmädchenbonus wird in ein paar Jahren nämlich nicht mehr ziehen, dann reicht schlaksiges Arme-Schlenkern nicht mehr…) [angemerkt sei aber noch, dass Michael von der Heider – der hat 2 Punkte gekriegt aus Georgien oder so, sonst nix – in diesem Rahmen mindestens unter den Top 5 sein müsste, wenn’s denn sowas wie Gerechtigkeit gäbe ]
Wegen Byrd auf „Lush Life“…den halben Satz hab ich noch fertig gestellt, das kommt vom schnellen neu-tippen des verlorenen Posts, aus dem Gedächtnis. Hatte dazu was längeres geschrieben, bring’s aber nicht mehr zusammen (und bin jetzt schon an Soultrane). Ich hab das mehr allgemein gemeint mit Byrd, eigentlich. Er ist halt sehr im lyrischen Bop und Hardbop daheim – was man ja für Garland letztlich auch sagen kann, wenn der auch sein Ding sicherer durchzieht und ja weiterhin ordentlich spielte mit Coltrane. Bin mal auf Black Pearls gespannt, wo Byrd ja nochmal auftaucht. Danach kommt Wilbur Harden, eigentlich genauso unpassend, aber eben doch ein wunderbarer Musiker! Und dann folgen auch schon die ersten Aufnahmen mit Hubbard…
Was ich noch geschrieben hatte: Chambers hätte von diesen Leuten noch am ehesten Potential gehabt, aus dem Korsett der Konventionen auszubrechen, leider kann man aber neben Herbie Hancocks tollem Inventions & Dimensions wenig von ihm in diese Richtung hören.
Und dann war da noch über die „sheets of sound“… Coltrane ist ja im Frühjahr 1958 in dieser Phase – ich glaub ich hab die Definition schon irgendwo zitiert oben?
Also, nun zu Soultrane – eins der allerschönsten von Coltranes Prestige-Alben. Sein Sound ist wunderbar, er spielt unglaublich rasant und präzis, aber kann auch sehr, sehr lyrisch werden. Garland schlägt sich sehr gut, Chambers ebenso (das gezupfte Solo auf „I Want to Talk About You“ läuft grad in diesem Moment). Das ganze Album scheint mir wie einen halben Gang zurückgenommen, entspannter, eine Spur lyrischer als die anderen Sessions aus dieser Zeit.
Auf Settin‘ the Pace (meinem allerliebsten Prestige Album?) schaltet das Quartett dann den halben Gang wieder hoch und ist noch besser abgestimmt (dort gibt’s noch eins dieser unglaublich schnellen Standards-Cover mit „Rise’n’Shine“, das erstaunlicherweise als erstes Stück der Session entstand!)
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