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redbeansandricewie man Coltrane wohl sehen würde, wenn er nach Giant Steps aufgehört hätte… ja, klar kann ich das nachvollziehen… (auch wenn ich die Formulierung „als Leader“ nicht nur deshalb ein bißchen unglücklich finde, weil sie offensichtlich falsch ist), wie sag ich das jetzt… es ist sicherlich das dichteste, gelehrteste, interessanteste Coltrane Album bis dahin – und in beiden Punkten auch allem früheren haushoch überlegen… aber wenn ich weniger alleine sein will, dann ist es so ungefähr das letzte Coltrane Album, das ich auflegen würde – als Gebrauchsmusik vergleichsweise ungeeignet, da zu sehr mit sich selbst beschäftigt… Coltrane konzentriert sich hier so sehr af die Musik, dass der Kontakt mir dem Hörer ein bißchen leidet, und noch viel mehr der Kontakt mit dem lieben Gott (oder wem auch immer) aber klar, Giant Steps macht alles was danach kam möglich… (so versteh ich deinen Satz) und das ist großartig, und nur meine Bebop-Seele hält mich davon ab, die Impulse Alben öfter zu hören als die auf Prestige…
Ich bin gerade erstaunt, wenn ich diese Gedanken dazu, so offensichtlich ausformuliert, selbst durchdenke. Ich will hier nicht den Friedens-Diplomatie Preis gewinnen, aber ich finde, man kann das tatsächlich auch so hören. Das ist mir, zumindest emotional, gar nicht mal so unvertraut. „Giant Steps“ bietet sicherlich mehrere Ebenen (ich rede nicht von qualitativ unterschiedlichen, sondern einfach nur verschiedenen!), auf dem man es wahrnehmen kann. Und diese Eigenschaft finde ich im Falle dieses Werkes überdurchschnittlich. Um den „Irrsinn“ auf die Spitze zu treiben. Die Mehrzahl der Impulse Veröffentlichungen finde ich sogar wesentlich zugänglicher! Auch wenn sie „oberfächlich“ wilder, ausformulierter und konkreter daherkommen mögen. Hier werden echt Türen aufgemacht… Faszinierend! Besonders wenn einem ein Künstler so sehr am Herzen liegt…
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