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Mal Waldron – Mal/2
Klasse! Coltrane, McLean und Bill Hardman als Frontline, die Rhythmusgruppe neben Waldron: Julian Euell und Art Taylor. Am besten gefallen mir die beiden langsamen Stücke, sonst ist mir Hardman zu kühl, zu blechern. Sulieman (den ich jetzt grad zweimal gehört habe) gefällt mir im Vergleich vom Sound und der Konzeption her sehr viel besser, er ist agiler, lyrischer, vielschichtiger – schade eigentlich, dass Sulieman nie besser bekannt worden ist!
Egal, McLean und Coltrane machen Hardmans Eindimensionalität locker wett, und Waldron prägt mit seinem Spiel die ganze Session. Auch Taylor klingt hier ziemlich gut! (Zwei Stücke von dieser Sessions landeten mit zwei alternates von der „Wheelin‘ & Dealin'“ Session von Wess/Quinichette/Coltrane mit Waldron auf dem Album „The Dealers.)
Die zweite Session von „Mal/2“ bringt Sulieman statt Hardman und Sahib Shihab (as,bari) anstelle von McLean, am Schlagzeug ist Ed Thigpen, ein meiner Meinung nach komplett unterschätzter Drummer – schade, dass er nicht mehr solche Sessions gespielt hat! Später war er wohl durch sein Engagement mit Oscar Peterson völlig absorbiert… auch sein eigenes Verve-Album „Out of the Storm“ ist wunderbar!)
Mit dieser Frontlinie klingt das Ensemble etwas wärmer, auch Shihab spielt sanglicher als McLean, weniger flächig. Auf dem Programm stehen drei Standards, u.a. „The Way You Look Tonight“, von dem sich auch auf Griffins „A Blowin‘ Session“ eine sehr rasante Version findet.
Die Präsenz von Shihab ist witzig, weil zwischen den beiden Waldron Sessions auch das Album „Dakar“ entstand, das Coltrane mit gleich zwei Barisaxern präsentiert, Cecil Payne und Pepper Adams. Shihab spielte auch Ende Mai (als Coltrane dann clean war) auf dem ersten eigenen Album von Coltrane mit. Eigentlich schade, dass er später nie mehr mit Barisaxern gearbeitet hat, allerdings ist’s auch schwierig, sich einen passenden vorzustellen, so bis 1961 hätten Adams, Payne und Shihab wohl noch gepasst, aber danach?
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