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ich hab jetzt nochmal Tranein‘ In, Way Out West und Giant Steps gehört und fühl mich eigentlich bestätigt… denn vor Giant Steps hätte Rollins zu Coltrane sagen können, „Das ist ja alles Kinderkacke, technisch gesehen, hör mal hier…“, ab „Giant Steps“ kehrte sich das um… aber wie schon gesagt, Giant Steps ist mir zu dicht, die Rasanz ist natürlich wirklich beeindruckend, auf Tranein‘ In ist er nicht sooo viel weniger weit fortgeschritten, aber dafür an Schönheit kaum zu übertreffen (Paul Chambers, auf diesem Album klar der wichtigste Sideman trägt auch viel dazu bei…); die Kompositionen auf Giant Steps sind natürlich Wahnsinn, alles Hits sozusagen, Spiral hatt ich nicht mehr im Ohr gehabt, das ist in der Tat grandios, Giant Steps, Naima, Syeeda’s Flute Song… aber Tranein‘ In ist dafür vielleicht balancierter vom Material her, Slow Dance (von Mingus ehemaligem Assistenten Alonzo Levister) ist eine ungewöhnlich tolle Ballade, Bass Blues ist eine wunderbar einfache Komposition – sowas schafft Luft, Soft Lights and Sweet Music ist dann so eine radikale Neuinterpretation, dass man fast von einem neuen Stück sprechen kann (vgl hier zB)… und dazwischen kann man dann ruhig auch mal eine Ballade wie You Leave me Breathless spielen…
(Tranein‘ In hör ich eigentlich immer erst ab dem zweiten Stück… so ist es mein liebstes Coltrane-Prestige-Album, nur leider etwas kurz…, kann man sich hier zusammensuchen)
stimme zu, das in erster Näherung die aus einem Guss aufgenommenen Prestige Alben (Tranein In, Soultrane, Dameron’s Mating Call, das mit Little Melonae drauf) die stärkeren sind, auch wenn ich zB Lush Life auch sehr gerne mag…
für mich ist Coltrane ein suchender Künstler, ein Album wie Giant Steps, auf dem er Zwischenbilanz zieht („Mit den neuen Methoden könnte man jetzt zB ein perfektes und vollkommen neuartiges Album wie dies hier aufnehmen“, kein Zitat…) eher eine Anomalie, ein Rohdiamant war 1956 schon lang nicht mehr und ungeschliffen ist er geblieben ;-)…
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