Re: ROLLING STONE Juni 2010

#7627915  | PERMALINK

_____

Registriert seit: 16.02.2007

Beiträge: 1,643

redbeansandriceum nochmal schwarzweiß zu malen: ich seh hier im Thread zwei Meinungen „das Heft ist doof“ und „ich persönlich find das Heft auch doof, aber wie könnt ihr sagen, dass das Heft doof ist“; so wie Butt sicherlich nicht sehen will, wie ich Fussball spiele, will ich nicht sehen, wie die RS Redaktion über Fussball schreibt… und natürlich darf man Profis kritisieren, auch wenn man es selbst nicht besser könnte; sonst könnte ein Friseur auch immer sagen „wenn Sie selber geschnitten hätten, wär es viel schlechter geworden“; und wenn ich glauben würde, dass die RS-Redaktion nicht mehr drauf hat, als das was sie im Moment abliefert, würd ich hier höflich die Klappe halten; und wenn FDP-Politiker und Fussballspieler im Heft auftauchen, dann ist es absurd, das als Ergebnis einer noch nicht voll funktionierenden Kommunikation in einem neuen Team zu erklären… das könnt man sagen, wenn dreimal hintereinander John Lennon auf dem Cover wär…

Es ist doch wohl ein Unterschied zu sagen – „Das Heft ist doof“ / „Das Heft ist toll“, oder: Das Heft befindet sich gerade an einem Neubeginn oder im Umbruch, den man erst einmal etwas wohlwollender beobachten und kritisieren könnte?!
Mein Verhältnis zu Fussball ist deinem gewiss nicht unähnlich, aber, und hier sind wir wieder beim abwägen: Wer sagt denn, das solche Massnahmen nicht sogar überlebensnotwendig sind, um dafür an anderer Stelle, „anspruchsvollere“ Themen oder Ausgaben (in Gewichtung auf mehr musikalische und artverwandte Themen) verwirklichen zu können?
Ich bin nach wie vor der Meinung, in England könnte so ein Heft überleben, weil das Interesse dementsprechend vorhanden ist. Aber ich glaube, hier ist das auf diese Art nicht realisierbar und nur mit solchen „Kompromissen“ zu machen.
Mir ist das durchschnittliche Leserprofil auch hochgradig rätselhaft, aber wie läßt es sich sonst erklären?
Auch früher gab es schon zuhauf Titelstory´s / bzw. -bilder, bei denen einem äußerst flau im Magen wurde, aber das gab es über all die Jahre und nicht erst seit jetzt und hier.
Die „politischen Geschichten“ sind mir auch ein Rätsel und ich hoffe sie bewahrheiten sich im Endeffekt als kurzfristige, unüberlegte Ausrutscher.
Natürlich darf man auch alles kritisieren. Jeder wie er mag. Ich finde es bloss persönlich ein wenig gewagt, sich gerade in dieser Phase, da zu übereifern zumal ich auch nicht glauben mag, dass das ganze Team quasi über Nacht Opfer einer Massengehirnwäsche geworden sein soll.
Vielleicht ist das alles gerade besonders ungünstiges Timing. Die Themen und das aktuelle Geschehen, überhaupt.
Ich finde ein richtiges Bild kann man sich frühestens in 3 Monaten machen. Vorher finde ich das alles zu gewagt und spekulativ, voralleam weil vermutlich soviele Parameter mit da dran hängen, von denen wir Leser nicht den blassesten Schimmer haben…

--