Antwort auf: Listen To This! – Meine Favoriten

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Guided By Voices – Alien Lanes 1995
Matador ole 123-2

Disarm the settlers
The new drunk drivers
Have hoisted the flag
We are with you in your anger
Proud brothers
do not fret
The bus will get youthere yet
To carry up the lake
The club is open
The club is ope
(a Plug for my Place Lounge or the Legion)

mit diesen Worten beginnt der erste Song des Albums, und er lädt ein, zu einem sehr kurzweiligen Besuch in das musikalische Universum des robert Pollard und seiner Band Guided By Voices.
Diese Herren bieten in knapp 43 Minuten ganze 28 Songs, , manchmal nur wenige Sekunden lang, dabei aber oftmals so voll von musikalischen Harmonien, daß man sich wünschen würde, dies würde länger dauern.
Aber das war damals nicht vorgesehen. Pollard & Co bieten ihre Songideen in sehr abgespeckter Form, ein Refrain zuviel könnte schon langweilen,
weshalb sollte man sich auch wiederholen, die Zeit kann man ja schon wieder für einen anderen Song nutzen.
Wenn man sich aber tatsächlich mal länger mit einem Stück befaßt, dann wird schnell deutlich, daß da eine Band am Werke ist, die ihr Handwerk versteht. die genau weiß, wie sie klingen will, was sie aussagen möchte.
Guided By Voices hatte das Glück, neben Robert Pollard mit Tobin Sprout noch einen weiteren Songschreiber gleichen Kalibers an Board zu haben, die sowohl ihre eigenen Sachen machten, aber durchaus auch etlichen gemeinsamen Kompositionen ihr ganz eigenes Gesicht zu geben.
Stilistisch bewegen sie sich da durchaus viellseitig, heavy und laut, dann schon fast beatleesk, oder ganz einfach nur mit akustischer Gitarre, nicht selten klingen manche Stücke wie Demos, dann aber gibt es auch richtig lärmende Kracher, wo man fast schon zu viel Sound reingepackt hat.
GbV waren damals Vertreter der LoFi Szene, man nahm mit einfachsten Mitteln auf, und scheute lange Zeit hochwertige Studiotechnik wie der srichwörtliche Teufel das Weihwasser.
Und doch kamen dabei viele kleine „Hits“ bei raus.
Einige Jahre später löste sich Robert Pollard von diesem Konzept, tauschte die meisten Musiker aus, ohne dabei die alten Mitstreiter wirklich aus den Augen zu verlieren, die immer irgendwie mitmischten .
Man legte sogar die vormals wohlgehegten Gruppengeschicke in fremde Produzentenhände, kehrte aber letztendlich immer wieder reumütig zu den alten Wurzeln zurück

Für sehr viele gilt Alien Lanes als das Non Plus Ultra der Band, , richtig ist , daß es von der Zusammenstellung und der hohen Qualität der Songs schon was Besonderes darstellt. Aber es ist nur eine Momentaufnahme, eines von was weiß ich wie vielen Alben, der Backkatalog dürfte in etwas „The Fall“ Dimensionen besitzen.

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