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Ich habe versucht, das oben so gut es geht, zusammenzufassen.
Mir fällt es selbst schwer, es zu greifen, da er auf einer abstrakten Ebene alles richtig macht – kognitiv, wenn man so will.
Auf der emotionalen Ebene berührt mich dagegen nichts. Sämtliche von Dir genannten Sessions kenne ich und an einigen habe ich mich regelrecht abgemüht („Sing my softly of the blues“ und auch „Interaction“), aber es kam nichts dabei raus.
Ich würde von meinem momentanen Standpunkt aus den ‚Vorwurf‘ bringen, der anderen oft vorgeworfen worden ist: Farmer klingt mir zu wohlgeformt, zu akademisch. Das ist formal korrekt und hat Lehrbuchcharakter, aber sein Spiel lässt Feuer vermissen, emotionale Involviertheit, es muss noch nichtmal Brüchigkeit sein. Ich finde seinen Ton kalt und unpersönlich.
„When Farmer met Gryce“ bspw. ist ein typisches und von der gesamten Chemie her stimmiges Prestige-Bop-Album. Trotzdem kann ich es fünf Mal hintereinander hören und es bleibt nichts hängen. Ich rutsche an Farmer einfach ab.
Vielleicht muss ich wirklich mal mikroanalytisch einzelne Stücke hören (insbesondere die Blue Notes habe ich zu lange nicht mehr gehört) um das genauer fassen zu können.
Ich will da ja auch kein Aufhebens machen, aber es gibt nahezu keinen anderen Musiker, der mich so wenig erreicht und ich bin nicht selten selbst verwundert.
Interessanterweise macht für mich mittlerweile der Kommentar des Ladenbesitzers in NYC Sinn, den ich nach LP’s von Farmer gefragt hatte. Er meinte in etwa, dass ich da nicht fündig werden würde, denn Farmer hat hier noch nie jemand besonders interessiert.
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"There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur III