Re: Gisbert zu Knyphausen

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2.11. Musa Göttingen

Da Irrlicht schon sehr ausführlich und anschaulich berichtet hatte, muss ich nicht so viel schreiben. Eingeleitet wurde der Abend von Nils Koppruch, der schon vorher andeutete, nicht so laut spielen zu wollen, damit er niemanden beim Unterhalten stört. Der Vortrag war dann auch eher langweilig, kam aber ganz gut an.

Gisbert und Band legten gleich mit 2 ganz großen Songs los. „Herzlichen Glückwunsch“ brachte den sogenannten „Großen Saal“, der völlig überfüllt war, sogleich zu Kochen. „Kräne“ hingegen hätte ich gern noch einen Zacken schärfer gehabt.
Es war relativ schnell klar, dass zu Knyphausen live nicht gerade sämtliche Töne sauber trifft, und dass auch nicht jede Note in Dream Theater-Perfektion gespielt werden muss, aber es wurde ein ungemein intensives und geiles Konzert. So rockig und rotzig hatte ich viele Songs keinesfalls erwartet, und Gisbert war auch viel kommunikativer als man vermuten durfte. Und zwar nicht mit auswendig gelernten Tournee-Sprüchen, sondern sehr spontan und schlagfertig. Sehr angetan war ich auch vom geschickten Einsatz der Tastenzutaten, die den Songs mal als E-Piano, mal als fette Orgel, und sogar als Mellotron dienten. Saugeil auch das von 5 niedlichen Vari-Lights begleitete „Neues Jahr“, in dem im Mittelteil wie von Irrlicht schon beschrieben, ein Riesenfass aufgemacht wurde, wobei das E-Piano mit abenteuerlichen Verzerrer-Effekten Erinnerungen an „Echoes“ auftat.
Das nicht gerade als Live-Club konstruierte Musa mit seiner viel zu tiefen Bühne, glich relativ schnell einer Sauna mit denkbar schlechter Luft. Machte aber nix. Das Set gab so ziemlich alle Songs her, nur nicht das großartige „Der tödliche Schlag“ von der Downloadsingle „Melancholie“.

Der Zugabenblock bestand aus 6 Titeln, obwohl wohl nur 5 geplant waren. Und nach „“Krachgarten“ kam auch Nils Koppruch wieder auf die Bühne. Dieser und Gisbert haben grad 2 Songs für eine´7-Single aufgenommen. „Die Aussicht“ ist von Koppruch´s letztem Album, das wunderbar dreckige „Knochen und Fleisch“ haben beide zusammen geschrieben.
„Melancholie“ wurde noch aus dem Publikum gefordert, woraufhin Gisbert bei der Band nachfragte ob er denn dürfe. Er durfte, und anschließend wurde sich mit „Gute Nachrichten“ eindrucksvoll verabschiedet.

Toller Abend, ****1/2 Sterne und jederzeit gerne wieder.

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