Re: 1956 – Top 30 Singles

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minos

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Some Velvet Morning

Was Dir beim King of RocknRoll ausgerechnet nicht behagt, kann ich trotzdem nur schwer nachvollziehen, da er für mich der größte Sänger aller Zeiten ist. „Blue Moon“ ist gerade gesangstechnisch eins seiner Höhepunkte. So siegt niemand den Song. Bei „Blue Suede Shoes“ gebe ich allerdings Carl Perkins auch den Vorzug. Es ist einfach die bessere Version. Dass „Heartbreak Hotel“ etc. gar nicht in der Liste vertreten sind, kann ich nur schwer verstehen. Von Musikhistorie will ich jetzt gar nicht anfangen, nur weil du ja RocknRoll schätzt und ausgerechnet Elvis ausklammerst.

Ich habe ja nichts gegen Elvis. Natürlich war er ein herrvorragender Sänger. Aber grade die Art, wie er „Blue Moon“ singt, behagt mir nicht. Ist mir viel zu intensiv, auch diese Sprünge wo er sehr hoch singt. Ich denke, dass er mit seiner Interpretation von „Blue Moon“ auch stark polarisiert, ansonsten komme ich mit seiner Stimme meist klar. Manchmal liegt es auch am Songs selbst, wenn mir etwas nicht gefällt.

Wie schon woanders erwähnt, ist „Heartbreak Hotel“ bei mir ****, war aber knapp draußen. Ebenso einiges weitere, das in anderen Jahrgängen Top 30 gewesen wäre. Auch Singles von Wanda Jackson, Johnny Burnette und die Debutsingle von Jerry Lee Lewis („Crazy Arms / End Of The Road“) waren u.a. knapp unter der 30. Ich war selbst nicht ganz glücklich, als ich merkte, was sich alles auf den nächsten Plätzen tummelte. Ich glaube, ich muss meiner Liste mal die nächsten 10 oder 20 Plätze anfügen. Wirklich gravierende Unterschiede zwischen ihnen und den davor platzierten bestehen in meiner Gunst sowieso nicht.

EDIT: ich hab mal 31.-45. ergänzt.

[Quote]Bei Thema ruhige Musik im RocknRoll muss ich sagen, dass ich gerade diesen Gegensatz des rauen Rockabilly eines Johnny Powers und dann die Schönheit der Balladen im Kontrast liebe. Selbst die ruhigeren Singles der Ära haben manchmal neben aller Eleganz auch etwas Abgründiges für mich.

Ich mag vieles Ruhige, nur gibt es bei mir eine Grenze, die ich nicht genau beschreiben kann, wo es bei mir umschlägt. „Blue Moon“ ist übrigens ein ganz anderer Fall, gehört gar nicht zu der Art Tracks, die ich meine.
Es sind eher solche, wo mich ein – ich sag mal – in meinen Ohren übertriebnes Arrangement aufstößt. Stört mich übrigens nicht nurbei ruhigen Sachen. Grade gegen Ende der 50er und in den frühen 60ern nimmt das, was ich aus diesem Bereich ablehne, stark zu. Dass harte, schnörkellose Rock’n’Roll-Produktionen zur gleichen Zeit abnahmen, ist zumindest unbewußt wohl ein weiterer Grund, weswegen ich mich damit so schwer tue. Wobei es in diesem Bereich auch Sachen gibt, die ich mag. Manchmal wurder ich mich da über mich selbst.
Der klassische Girl Group, von dem ich ja vieles schätze, auch von dem, was Spector produziert hat, der Motown-Sound usw. kling für mich wiederum anders. Das wirkt sicher sehr eigen und merkwürdig, kann es auch nicht rational begründen.

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