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Der Film beobachtet mehrere Menschen beim Warten in der Abflughalle vom Flughafen Paris-Orly. Schanelec zeigt in langen Einstellungen ohne Schnitt und Gegenschnitt, wie die Menschen sich unterhalten und durch den Terminal laufen. Sie filmt größtenteils aus großer Entfernung, Menschen laufen durchs Bild, die Protagonisten sind teilweise verdeckt. Am Ende wird der Flughafen evakuiert und das Warten hat ein Ende.
Ein in seiner scheinbaren Beiläufigkeit ungemein dichter Film, der mit unerschütterlicher Ruhe und viel Zeit in lose miteinander verknüpften Skizzen mühelos und präzise Alltägliches einfängt, ohne dabei je Gefahr zu laufen, banal zu sein. Schanelec weiß genau, was sie zeigen will, und setzt ihren Willen kompromisslos und instinktsicher um. Großes Kino und in jeder Hinsicht der bislang beste Berlinale-Film, den ich gesehen habe. Ihre anderen Filme muss ich dringend bei Gelegenheit nachholen!
****1/2
(Die Diskussion im Anschluss zeigte wieder einmal, dass man Schauspielern keine Fragen zu ihren Filmen stellen sollte und dass sich eifrige Berlinale-Moderatorinnen mitunter in ihrer sicherlich ehrenhaften Analysebegeisterung verirren.)
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Lately I've been seeing things / They look like they float at the back of my head room[/B] [/SIZE][/FONT]