Re: The Chicago Sound

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thelonica

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Kahil El’Zabar’s The Ritual – Sacred Love

Sound Aspect Records (1985)

Lester Bowie – trumpet
Raphael Garrett – clarinet, percussion
Malachi Favors – bass
Kahil El’Zabar – drums, earth drum, sanza, voice

Weiter geht es mit Aufnahmen bei denen Malachi Favors wieder am Bass zu hören ist, nur diesmal handelt sich es sich um ein sehr frühes Album unter Kahil El’Zabar’s Namen auf dem eher unbekannten Sound Aspects Label. VÖ: 1988

Es ist ein solides, gutes Album aus den 80ern, das sich von den bereits vorgestellten LPs doch ziemlich unterscheidet. Bowie und Favors sind wegen dem Art Ensemble natürlich alte Bekannte, passen aber perfekt zu Kahil El’Zabar‘s neueren Innovationen. Auf der LP sind nur 4 Stücke und das letzte wurde ganz offensichtlich vor Publikum aufgenommen.
(Recorded November 3, 1985 at „One Flight Up“, Chicago).

Los geht es mit dem Thema/Intro von El’Zabar, das er in Variationen auf der Sanza spielt, Bowie kommt später dazu und beide teilen sich das Stück. Nur Sanza und Trompete, mit Bowie, der im Laufe des Stücks zurückhaltender spielt. Track 2 heißt „The Inner Search“ und beginnt mit einem schnelleren Tempo und wird mit den anderen beiden Musikern gespielt. Ich gehe stark davon aus, daß El’Zabar die Sanza u. Earth Drum gleichzeitig spielt, aber er hatte hier noch tolle Unterstützung durch Garrett an den Percussions. Die Tonabmischung ist übrigens superb und es wurde schon digital aufgenommen, was mich hier nicht sonderlich stört.

Auf Seite 2 („Earth Song“) komm dann richtig gut der hypnotische, druckvolle Groove von Favors zur Geltung. Favors wird erst später zum Einsatz von Kahil El’Zabar’s chants langsam leiser, aber sorgt weiterhin für Spannung. Man fühlt sich an die Bass-Schlagzeug Grooves von der „Africa Brass“ erinnert, nur spielt El’Zabar hier hauptsächlich auf der Earth Drum und das Schlagzeug eher minimal. Der afrikanische und auch asiatische Einfluß ist in Nuancen auf der ersten Seite vielleicht noch direkter.
„There Is No Greater Love“ ist das letzte Stück, bei dem Kahil El’Zabar ausschließlich Schlagzeug spielt und teilweise sehr nach dem Elvin Jones der 60er Jahre klingt. Gegen Ende wird mit weniger Druck und verändert (auflösender) gespielt.

Produziert wurde von Kahil El’Zabar.
Die sehr gelungenen Photos von Helmut Klien sind von der Rückseite,
wo noch eins von Lester Bowie zu sehen ist. Die Rückseite hat ein
angenehmes und schlichtes Design.

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