Startseite › Foren › Das Radio-Forum › Roots. Mit Wolfgang Doebeling › 13.12.2009 › Re: 13.12.2009
Nun, otis‘ „Pah!“ signalisierte, daß auch er prinzipiellere Differenzen in der Dwight-Rezeption vermutete, keineswegs nur „Wehwehchen“. Auch der despektierliche Vergleich mit Garth trug nicht unwesentlich zu dieser Annahme bei. Da diese nun als irrig enttarnt ist, revidiere ich das „merkwürdig“ in meiner Anmerkung und verwandle es generös in „disputabel“, Globalisierung hin oder her. Auf Yoakam lasse ich nicht viel kommen: ein hochintelligenter, stilbewußter, aufrechter und leider einsamer Kämpfer für die Bucks und Hags und deren Musik. „Act Naturally“ hat im übrigen schon ganz andere Angriffe relativ unbeschadet überstanden (man denke an den Schießbuden-Clown). Mit der Produktion von „Hillbilly Deluxe“ hast Du leider recht, die klingt tatsächlich digi-verseucht. Wie so ziemlich alles in jenen dunklen Tagen der Klangreproduktion. Es ist dem Stilisten Yoakam aber gerade unter diesen ästhetisch abträglichen Bedingungen hoch anzurechnen, sein Feuer für diese Musik bewahrt zu haben. Wichtig war er vor allem Mitte der 80er als neben Randy Travis hochklassigster unter den Hat-Acts. An den Platten-Covers kann ich auch keine „Scheußlichkeiten“ entdecken, schon gar nicht auf „Guitars, Cadillacs, Etc. Etc.“, von der die beiden gestern gespielten Tracks stammen. Honky-Tonkabilly mit Fiddles, die Stimme twangy, die Songs zielgenau und pfeilgerade, der Blick unter der Krempe aufständisch-arrogant, die Jeans eng wie eine zweite Haut! What’s not to like?
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