Re: Die besten Prestige Alben

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gypsy-tail-wind
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katharsisInteressanterweise stößt man auf der Suche nach „Work of Art“ stets auf ein Album aus den 80ern, welches genauso heißt.
Farmer hat eine schöne und weiche, manchmal an Miles Davis erinnernde Spielweise.
Ich kenne sonst auch nur „Art Farmer’s Market“ und „Art Farmer Quintet“ und halt Sideman-Alben wie „Cool struttin'“. Länger auf der Liste stehen die Jazztet-Aufnahmen, unter anderem wegen Golson, McCoy und Lex Humphries.

Lex Humphries? Der gehört nicht zu den Leuten, wegen dem ich ein Album besonders beachten würde! (Meine das nicht abwertend oder so, nur erstaunt! Vielleich hab ich den noch nicht richtig „gehört“? Die Byrd Blue Notes find ich jedenfalls einen mittelmässigen Haufen…)

Farmer lohnt sich sehr, da weiterzuhören! Ein äusserst ausgeglichener Musiker, der mit grosser Konstanz schöne Alben aufnahm! „Work of Art“ gibt’s übrigens zusammen mit „Warm Valley“ auf einem Twofer namens „Artistry“ – zwei schöne Quartett-Alben mit Fred Hersch!
Sonst würd ich neben „When Farmer Met Gryce“, „Modern Art“, „Portrait of Art“ und all den Jazztet Sessions besonders auch die beiden Quartett-Alben für Argo empfehlen, „Art“ (mit Flanagan) und „Perception“ (mit Harold Mabern) (die finden sich auch auf dem Jazztet-Mosaic genauso wie Golsons beide Quartette „Free“ und „Turning Point“, sowie Farmers „Listen to Art Farmer“ mit einer grossen Band und Golsons witziges „Take a Number from 1 to 10“, das mit Solo-Tenorsax beginnt und im Tentett endet).
Dann sind die vier Atlantic Quartett-Alben höchst empfehlenswert (auf CD am leichtesten auf zwei Collectables Twofern zu finden): „Interaction“, „Live at the Half Note“, „To Sweden with Love“ (mit Jim Hall) und „Sing Me Softly of the Blues“ (mit Steve Kuhn).
Und der Höhepunkt seines späten Schaffens sind dann die wunderbaren Contemporary Alben: „Something To Live For“, „Blame It On My Youth“ und „Ph.D.“ (alle mit Clifford Jordan, James Williams, Rufus Reid und Marvin „Smitty“ Smith, auf „Ph.D.“ ist auch noch Kenny Burrell dabei).

Und gewarnt sei nebenbei noch vor „Art Worker“, einem Moon Bootleg, auf dem vermutlich Dusko Goykovic und/oder das Kleinschuster Sextett zu hören ist und kein Ton vor Art Farmer (ist keine schlechte Aufnahme, aber die Details dazu sind unbekannt und anscheinend nicht rekonstruierbar, und Farmer ist wie gesagt nicht dabei).

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