Antwort auf: ECM Records

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soulpope
"Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

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vorgartenECM 1031
terje rypdal: what comes after

rypdal und christensen also, einen garbarek-ersatz gibt es nicht, dafür bekommt barre phillips viel soloraum, und diesmal ist neben dem english horn auch eine oboe dabei. rypdal hat sich spürbar von seinen jack-johnson-vorbildern gelöst, er lässt jetzt offene vamps durchlaufen, die atmosphärisch von den solisten und christensens percussion umspielt werden, richtung winterdepression und horrorsoundtrack.
man muss das nicht mögen, aber es ist doch spürbar etwas eigenes, was sich wohl zu diesem zeitpunkt innerhalb der ecm-oslo-beziehung als traumerfüllung herausstellen dürfte. „icing“ gefällt mir sehr gut, mit seinen unnahbaren akkorden und der oboe als klangfarbe, aber in sich ist das eigentlich alles stimmig, präzise arrangiert und atmosphärisch.]

Diese Aufnahme – welche nicht missfällt aber gleichzeitig auch keine nachhaltige Verankerung in/mit mir hat – ist in deren Melancholie, Depression, Weite und Unfasbarkeit IMO ein gutes Beispiel des „europäischen“ ECM Sounds der 70er, welcher offenbar punktgenau (auf) den Zeitgeist traf …. statt Chaos Ruhe (Stillstand ?), statt Emotion Depression (Gefühlskälte ?) und statt Schwitzen (zumindest) ein kühler Kopf ….

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