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@Kraut
Der Einfluß von Redding auf Stax und sein Umfeld war immens. Nach Reddings Tod hat sich Stax nie wieder richtig erholt. Natürlich schätze ich Hayes auch sehr, denn seine Arbeit als zweiter Pianist in der Stax Hausband findet sich auf einigen Titeln von Redding.
Möglicherweise überschätzt Du das. Stax ist nicht wegen des Todes von Otis Redding kollabiert. Hayes war nicht nur Pianist und ich halte Booker T. & The MG’s für den wahren Motor von Stax.
Dieses Lamentieren, weil ein Künstler nicht so oft angeklickt wurde, ist doch Kindergartenniveau.
Das ist albern. Ich lamentiere nicht und die Einweisung lehne ich ab.
Schön fände ich, wenn Du mal diese unterschwelligen Vorwürfe lassen könntest.
Es gab und es gibt keine Vorwürfe.
…während Du erstmal eine Grundsatzdiskussion anzettelst
Wo soll die sein?
…und die nette These aufstellst, daß Redding und Gaye nur wegen ihrer Legendenbildung ausgewählt worden sind. Kindergarten.
Kindergarten? Schon wieder?
Ist es verboten nachzufragen, ob es Zusammenhänge zwischen dem vorzeitigen Ableben von geschätzten Künstlern und einsetzender Legendenbildung geben könnte?
Ja, und? Ist doch vollkommen normal, daß der Ruhm erst nach seinem Tod kam, denn schließlich war er erst 4 Jahre erfolgreich in den Charts.
Was jetzt? Bei Clau kam der Ruhm Reddings bereits vor dem Ableben, weil es irgendwie Aretha Franklin gab, die Stones Otis-Songs coverten und Konzertbesucher klatschten.
Aber eigentlich willst Du diesen Thread ja nicht, weil es
a) eh‘ blöd ist den besten Sänger zu wählen und
b) man ja nur seine Stimme/Gesang beurteilen soll, aber nicht seine Leistung als Musiker.
a) Dass es blöd sei den besten Sänger zu wählen habe ich nicht geschrieben.
b) Ich ging davon aus, dass das Thema “beste Sänger” sei und nicht “beste Musiker”. Es haben diesbezüglich auch andere User nachgefragt.
Z.B. mich zu fragen, ob ich weiß, daß The MGs erheblichen Anteil an Reddings Aufnahmen hätten.
Ja, wie schrecklich. Da wusste ich allerdings noch nicht, dass es Blasphemie ist, auf diesen vorher nicht erwähnten, aber bedeutenden Umstand hinzuweisen.
Irgendwie scheinst Du obendrein der Meinung zu sein, ich greife “Deinen” Otis Redding an bzw. Deine Favoritenwahl. Keineswegs.
tolo:Weil es für mich nicht besonders wichtig ist, wer wo auf den oberen Treppchen steht, schließt Du daraus, dass ich nicht verstehen kann, weshalb andere eine bestimmte Entscheidung treffen?
Klar, denn Du schreibst auch, daß der Tod der Musiker unsere Entscheidungshilfe wäre:
Der Stein des Anstoßes:
Was macht aus einem Soul-Sänger einen BESTEN SOUL-SÄNGER bzw. weshalb Redding, Gaye und Cooke BESTE sind und nicht Green, Wonder, Robinson oder Burke.
Ein BESTER muss zunächst einmal sterben. Diese Thread-Liste ist voller schwarzer Soul-Leichen. Im Idealfall stürzt der verehrte BESTE mit dem Flieger vom Firmament oder lässt sich entweder vom eigenen Vater oder einer Motelbesitzerin an bedeutenden Körperstellen lochen. Für die TOP-3 reicht das jederzeit. Wer sich durch natürlichen Ablauf seines Erdoberflächenaufenthaltes verabschiedet, hat natürlich schlechtere BESTE Karten und landet in Listen höchstens im Mittelfeld, aber immerhin noch vor den auch zahlenmäßig unterlegenen Untoten. Die handvoll lebende BESTE SOUL-SÄNGER-Anwärter nimmt im Wartezimmer Platz und zieht Nümmerchen.
Wo bitte geht es hier um ein UNS?
Ich hatte nicht erwartet, dass man nicht verstehen könnte (oder es gar nicht verstehen wollte), was diese Zeilen sagen bzw. hinterfragen wollten. Dass mein Verzicht auf eine absolute und alleinige Nummer-Eins als Desinteresse an diesem Thread ausgelegt wird, ebensowenig. Wenn ich nicht mit abgestimmt habe, weil ich Sam Cooke, Otis Redding, Al Green, Smokey Robinson, Isaac Hayes, Solomon Burke, Wilson Pickett, Stevie Wonder, Marvin Gaye und Curtis Mayfield gleichermaßen schätze, muss man aus diesem Umstand nicht konstruieren, ich verstünde Anderer Entscheidungen nicht.
Weil ich, für mich, darauf bestand, gehörte Musik und Musikgeschichte, Werk und Kontext, zu trennen, wurde dies als Überheblichkeit betrachtet. Ich versichere, dass es möglich ist, gute Musik auch als gute Musik zu hören, ohne vorher Kenntnis jedes einzelnen musikhistorischen Zusammenhangs erlesen zu haben. Die Reaktionen könnten auch daraus resultieren, dass ich mal wieder gegen eine dieser hiesigen Bolzplatz-Rules verstoßen habe, weil ich etwas in Frage stellte und in diesem Thread mehr als ein seitenlanges Pingpong mit Lieblingsnamen und dem Anhäufen künftiger Einkaufszettel sah.
Wenn allgemein die Ansicht besteht, ich hätte diesen schönen Thread ruiniert, bin ich gerne bereit meine Beiträge zu löschen.
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