Re: The XX – XX

#7213495  | PERMALINK

bender-rodriguez

Registriert seit: 07.09.2005

Beiträge: 4,310

Some Velvet Morning
Was macht aber 1992 für Dich wichtig? Das fände ich interessant, wenn es nicht zu sehr vom Thread Thema abdriftet.

Na, Nirvana und Rockretter, welche Frage! Grunge und die Erlösung von der Ödnis der musikalischen Plastikära! Rock ist wieder wer. Und die ganzen Knöpfchendrücker wurden endlich aus den Studios gejagt. Wow! Was für ein Jahr…

SVM, so langsam solltest Du meine Beiträge in Punkto musikalische Jahrzehntelobhudeleien, Jahreszahlenverklärungen und magische Äramomente mitbekommen haben, oder? 1992 war halt ein Jahr wie 1969, 1976, 1982, 1987, 1999, 2003, usw. auch. Ob es ein tolles Jahr war, nun, dazu muß ich meinen Haus- und Hoflieferanten für Wein befragen. Das interessiert mich nämlich mehr. Musikalisch gesehen, hat jedes Jahr seine Höhe- und Tiefpunkte. Besondere Begebenheiten in der Musikhistorie Zufälle oder von äusseren nichtmusikalischen Umständen abhängig. Lieblingsjahrzehntevotereien nicht mein Ding. Manche „musikalischen Achtziger“ hätten auch nur zwischen 1984 und 1989 stattfinden können, während andere „musikalische Achtziger“ gefühlt zwischen 1976 und 1982 stattfanden. Genausogut hätten DIE verklärten Sechziger u.U. auch erst in den Jahren nach 1970 stattfinden können. Dann wären es halt DIE Siebziger gewesen. Kurz, dieses pauschale Jahreszahlenherumgereite, was popmusikalische Strömungen angeht, war mir schon immer suspekt. Die Facetten und Verschiebungen; Verknüpfungen, Ursprünge und Überlappungen sind doch oftmals zeitmässig nicht eindeutig zu fassen. Und wenn man sich mit mehr als nur ein oder zwei Musikgenres beschäftigt, so findet man in jedem Jahr grossartige Musik. Ich kann dieses „19XX war ein schwaches Jahr, denn von da habe ich nur fünf Platten“-Geseier einfach nicht mehr hören. „Wichtig“ ist jedes einzelne Jahr, so wie jedes einzelne Jahr auch in gewissen Fragen unwichtig sein kann. Soweit dazu – und jetzt knipse ich den OT-Schalter wieder aus.

--

I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sad