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ClauUngemein fesselnd und einnehmend finde ich auch Oliver Sim’s Stimme. Bei jedem Wort wünsche ich mir, ich hätte es gesungen.
Slow TrainMit der Einschätzung der Stimmen, besonders der von Oliver Sim, möchte ich Clau zustimmen.
songbirdPhantastische vocals.
So wie Oliver Sim können du und ich auch klingen: Er hat eine Durchschnittsstimme und kann nicht singen. Er klingt bloß ein bisschen undeutlich, so als habe er sich Mut angetrunken, bevor er ins Studio gegangen ist. Das ist schon okay so – niemand verlangt bei Indie-Pop nach großen Stimmen. Aber seinen Gesang besonders zu loben, finde ich abwegig. Seine Partnerin Romy Madley Croft hat immerhin eine angenehme Stimme, auch wenn sie mehr haucht als singt. Dass sie mit einem Jungen im Duett singt, ist reizvoll, klar, aber sie könnte auch mit irgendjemand anderem singen.
MistadobalinaEine faszinierende Platte, toll instrumentiert, atmosphärisch dicht mit beeindruckenden vocals. Trotzdem, im Songwriting sehe ich einige Schwächen, nur vier Stücke finde ich herausragend, andere, besonders am Anfang, wirken etwas flach auf mich. Bin sehr gespannt wie das weitergeht mit der Band.
Ich könnte Dir fast zustimmen, wenn die Sache mit den vocals nicht wäre. Ich mag den zarten Gesang durchaus, aber beeindruckt hat mich eher, dass einer der Jungs in der Band das Album produziert hat und es so gut klingt. Der kann was.
Welche vier Tracks findest Du denn herausragend? Meine Favoriten sind „Crystalised“ (wunderschönes Intro), „Islands“ (melodisch prägnanter als die anderen), „Heart skipped a Beat“ und „Night Time“ (wobei ich bei „Night Time“ aber noch den Verdacht abschütteln muss, dass ich diesen schönen Gitarrenpart schon von einer anderen Band kenne). Dagegen ist „VCR“ so eingängig wie flach, „Basic Space“ ist bloß ganz nett und „Shelter“ hätte ohne weiteres von viereinhalb auf zweieinhalb Minuten gekürzt werden können. „Infinity“ (der „Chris-Isaak-Track“) ist gut, begeistert mich aber nicht.
Das Album insgesamt lebt von seinen nächtlichen Stimmungen und seinem Sound: Alles klingt hübsch und sparsam. Da ist Luft um die Töne und alles ist angenehm anzuhören. The XX teilen ein paar Eigenschaften mit The Whitest Boy Alive (eine Vorliebe für klare Gitarrentöne und die Soundökonomie – aber The XX grooven natürlich nicht). Die frühen The Cure sind sicher auch ein passender Vergleich, was manche Gitarrensounds und Stimmungen angeht. Manches hier plätschert bloß hübsch dahin und es bleibt auch nicht viel hängen. Das Songwriting ist noch ausbaufähig, sowohl in melodischer als auch in textlicher Hinsicht. Aber der Sound stimmt und das Album ist gut geworden, wenn auch nicht großartig (* * * 1/2). Ein „Album des Jahres“ höre ich hier nicht, aber ein sympathisches Debüt von einer vielversprechenden Band.
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To Hell with Poverty